Seit Russlands großangelegter Invasion in die Ukraine 2022 befindet sich Georgien auf einem politischen Drahtseilakt.
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Seit Russlands großangelegter Invasion in die Ukraine 2022 befindet sich Georgien auf einem politischen Drahtseilakt.
Georgiens heikle Position zwischen Russland und Ukraine

Offiziell hat die Regierung eine direkte Konfrontation mit Moskau vermieden, während sie zugleich bemüht ist, Kyjiw und dessen westliche Unterstützer nicht zu entfremden.
Dieser Balanceakt hat oft Kritik von beiden Seiten ausgelöst.
Spannungen mit Kyjiw wachsen

In den vergangenen Monaten haben sich die Beziehungen zwischen Georgien und der Ukraine verschlechtert.
Kyjiw wirft Tiflis vor, gegenüber Russland zu nachgiebig zu sein, während georgische Offizielle argumentieren, ihr Land müsse vorsichtig agieren, um nicht in den Krieg hineingezogen zu werden.
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Die jüngsten Anschuldigungen verschärfen dieses ohnehin fragile Verhältnis weiter.
Festnahme zweier Ukrainer in Georgien

Am Donnerstag gaben die georgischen Behörden die Festnahme zweier ukrainischer Staatsbürger bekannt.
Laut dem Staatssicherheitsdienst wurden die Männer mit einem umfangreichen Sprengstoffdepot erwischt, das laut Ermittlern nach Russland geschmuggelt werden sollte
Entdeckung von 2,4 Kilogramm Hexogen

Das Fahrzeug der Männer, das aus der Türkei nach Georgien eingereist war, wurde durchsucht. Darin fanden die Beamten nach eigenen Angaben 2,4 Kilogramm Hexogen (RDX).
RDX ist ein hochwirksamer militärischer Sprengstoff, der häufig bei Sabotage- und Terroroperationen eingesetzt wird.
„Von der ukrainischen SBU übergeben“

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Der georgische Sicherheitsdienst erklärte in einer offiziellen Stellungnahme, die Sprengstoffe seien den Verdächtigen auf ukrainischem Gebiet übergeben worden.
Demnach habe der ukrainische Geheimdienst SBU die Männer angeworben und die Übergabe organisiert, bevor sie die Grenze überschritten.
Geplante Übergabe in Georgien

Nach Aussagen, die von georgischen Behörden zitiert wurden, sollten die Verdächtigen den Sprengstoff an einen Kontakt in Georgien weitergeben.
Von dort aus sollte das Material angeblich nach Russland transportiert werden – mutmaßlich für eine Sabotageaktion.
Sprengstoffversteck in Tiflis

Behörden erklärten zudem, die Sprengstoffe hätten vorübergehend in einem Wohngebäude in Tiflis versteckt werden sollen.
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Dieses Detail hat viele Einheimische verunsichert, die nun fürchten, ihre Stadt könne als Ausgangsbasis geheimer internationaler Operationen missbraucht werden.
Russland dürfte Anschuldigungen ausschlachten

Es wird erwartet, dass der Kreml die georgischen Vorwürfe als Beweis dafür nutzt, dass die Ukraine als „Terrorstaat“ grenzüberschreitende Missionen durchführt.
Solche Narrative fügen sich nahtlos in Moskaus Propaganda ein und könnten Kyjiws diplomatische Stellung im Ausland erschweren.