Die Aufmerksamkeit richtet sich häufig auf Russlands Gefechtstaktiken und Waffensysteme.
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Weniger sichtbar, aber nicht weniger bedeutsam, sind die Strukturen, die jene prägen, die eines Tages kämpfen könnten.
Militärexperten sagen, diese Bemühungen seien langfristig angelegt, bewusst geplant und tief in der Gesellschaft verankert.
Ein lettischer Offizier warnt nun, dass sie auch über Russlands Grenzen hinaus eine ernste Gefahr darstellen.
Eine gefährliche Struktur
Russland hat über Jahre hinweg eine militarisierte Jugendbewegung aufgebaut, die als „Putins neue Armee“ bekannt ist, erklärte Jānis Slaidiņš, Major der Nationalen Streitkräfte und Stabsoffizier der Nationalgarde.
In der TV24-Sendung Aktuelle Fragen zum Krieg in der Ukraine beschrieb Slaidiņš die Organisation Junarmija als ein vom Kreml unterstütztes System zur Indoktrinierung von Kindern.
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Er stellte klar, dass dies auch Kinder in den besetzten ukrainischen Gebieten einschließe.
„Putin’s New Army is aimed at turning children into mankurts, mindless slaves“, sagte er.
Größe und Reichweite
Slaidiņš erklärte, die Bewegung sei in allen Regionen Russlands aktiv und habe schnell an Größe und Einfluss gewonnen.
Bis Dezember vergangenen Jahres hätten nach seiner Einschätzung bereits mehr als 120.000 junge Mitglieder von Junarmija am Krieg gegen die Ukraine teilgenommen.
Zudem liege die Gesamtmitgliederzahl der Organisation inzwischen bei über 1,8 Millionen.
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Er beschrieb die Struktur als weitverbreitet, gut organisiert und eng mit dem russischen Staat verbunden, was sie zu einem mächtigen Instrument zur Prägung künftiger Generationen mache.
Nicht vergleichbar mit Jugendwehren
Slaidiņš räumte ein, dass es auch in Lettland und anderen Ländern Jugendorganisationen mit Bezug zur Landesverteidigung gebe, betonte jedoch, dass der Vergleich dort ende.
„Unsere Aufgabe ist es, patriotische junge Menschen zu erziehen, aber im Fall Russlands liegt ein sehr starker Fokus auf der Größe der UdSSR, auf ‚Befreiung‘ und auf militärischem Denken“, sagte er.
Nach Angaben von Slaidiņš legen russische Programme weniger Wert auf staatsbürgerliche Verantwortung und konzentrieren sich stärker auf die Verherrlichung des Krieges und vergangener imperialer Narrative.
Direkter Weg in die Armee
Der lettische Offizier warnte, dass Junarmija als direkte Pipeline in die russischen Streitkräfte fungiere.
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„When a young person in Russia turns 18, he said, they can immediately sign a contract with the Russian Ministry of Defence, moving seamlessly from youth movement into military service“, sagte Slaidiņš.
„This system ensures a steady supply of recruits already shaped by state ideology and prepared for war.“
Quellen: TV24, Aussagen von NAF-Major Jānis Slaidiņš, LA.LV