Generalleutnant Igor Kirillow, Leiter der Strahlenschutz-, Chemie- und Biologietruppen der russischen Streitkräfte, und sein Assistent wurden bei einer Explosion auf dem Rjasanski-Prospekt in Moskau getötet.
Wie von Nastoyaschee Vremya berichtet und von Ukrinform zitiert, ereignete sich die Explosion im Erdgeschoss eines Wohngebäudes.
Das Gebäude verfügt über keinen Gasanschluss. Rettungsdienste meldeten zersplitterte Fensterscheiben vom ersten bis zum dritten Stock sowie Schäden an der Eingangstür.
Details des Vorfalls
Laut Anwohnern ereignete sich die Explosion, als die Männer das Gebäude verließen. Der Astra-Telegram-Kanal berichtete, dass ein Sprengsatz an einem E-Scooter nahe dem Gebäudeeingang platziert wurde.
Der Shot-Telegram-Kanal präzisierte, dass der Sprengsatz etwa 200 Gramm TNT enthielt und am Lenker des Scooters befestigt war. Die Detonation soll ferngesteuert um etwa 06:10 Uhr Ortszeit erfolgt sein, kurz bevor ein Toyota-Camry-Dienstwagen, der Kirillow zur Arbeit bringen sollte, am Eingang eintraf.
Ermittler und forensische Experten arbeiten am Tatort, und ein Strafverfahren wurde eingeleitet.
Über Generalleutnant Igor Kirillow
Kirillow, 54 Jahre alt, war seit Mai 2017 Leiter der Strahlenschutz-, Chemie- und Biologietruppen.
Er spielte eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung und Einführung des schweren Flammenwerfersystems TOS-2 „Tosotschka“ in das Arsenal der russischen Armee. Kirillows Name steht zudem auf internationalen Sanktionslisten.
Am 16. Dezember erhob der ukrainische Sicherheitsdienst (SBU) in Abwesenheit einen Verdacht gegen Kirillow.
Die Anklage betrifft seine mutmaßliche Beteiligung am Einsatz chemischer Kampfstoffe während der umfassenden russischen Invasion der Ukraine.
Seit Beginn des Krieges haben ukrainische Behörden über 4.800 Fälle dokumentiert, in denen chemische Kampfstoffe unter Kirillows Befehl eingesetzt wurden. Dazu gehört auch der Einsatz von K-1-Kampfgranaten, die toxische Reizstoffe wie CS- und CN-Gase enthalten.