Gegenüber Politico äußerte sie, Deutschland werde derzeit nicht als „treibende Kraft für Friedenspolitik in Europa“ wahrgenommen. Ihre Äußerungen werfen ein Schlaglicht auf die innenpolitischen Spannungen in Berlin, während die Bundestagswahl am 23. Februar näher rückt.
Das berichtet die Kyiv Independent.
Baerbock prangerte an, dass politische Entscheidungen oft von kurzfristigen Wahlinteressen bestimmt würden, anstatt langfristige Verantwortung für Frieden und Sicherheit in Europa zu übernehmen.
Ihre Worte fallen in eine Phase erhöhter Unsicherheit: Die Ampelkoalition aus Grünen, SPD und FDP ist nach dem Austritt der FDP zerbrochen, und die konservative CDU/CSU führt derzeit in den Umfragen.
Die Debatte um ein neues Hilfspaket für die Ukraine, das zusätzliche drei Milliarden Euro umfassen soll, steht im Zentrum dieser politischen Auseinandersetzung.
Trotz Unterstützung durch Baerbock und Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) zögert Bundeskanzler Olaf Scholz, das Paket zu genehmigen. Sein Vorschlag, die Mittel über zusätzliche Schulden zu finanzieren, stößt auf Widerstand.
Für Baerbock steht fest: Verzögerungen in der Unterstützung schwächen nicht nur die Ukraine, sondern auch Europas eigene Sicherheit.
Deutschland ist nach den USA der zweitgrößte Militärspender der Ukraine. Das neue Hilfspaket könnte das Gesamtvolumen der Unterstützung auf sieben Milliarden Euro erhöhen und umfasst moderne Verteidigungssysteme, Schutzfahrzeuge und Munition.
Doch Scholz’ zögerlicher Kurs sowie der Streit um die Finanzierung haben das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit der Regierung erschüttert.