Litauischer Politiker wegen Spionage für Russland verhaftet

Amalie L.

18 Stunden vor

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11/12/2024
Krieg
Foto: Shutterstock
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Der Verdächtige besitzt die doppelte Staatsbürgerschaft von Litauen und Russland.

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Ein konservatives Oppositionsmitglied in Litauen wurde laut litauischen Staatsanwälten wegen Spionage für Russland verhaftet.

Diese Festnahme erfolgt, während die baltische Nation, ein entschiedener Unterstützer der Ukraine, angesichts des andauernden Krieges weiterhin mögliche Bedrohungen aus Moskau befürchtet, berichtet Digi24.

Der Verdächtige, dessen Name offiziell nicht bekannt gegeben wurde, besitzt die doppelte Staatsbürgerschaft von Litauen und Russland. Berichten zufolge wurde er in den 1940er Jahren während der sowjetischen Besetzung Litauens mit seinen Eltern nach Russland deportiert.

Generalstaatsanwalt Artūras Urbelis erklärte, dass die Person mit der Union der litauischen Exilanten und politischen Gefangenen verbunden ist.

Informationen an Russland weitergegeben

Behörden werfen dem Verdächtigen vor, seit 2018 Informationen an den russischen Militärgeheimdienst GRU weitergegeben zu haben.

Die angeblich gesammelten Daten umfassen Erkenntnisse über litauische politische Parteien, Verteidigungsfähigkeiten und Personen, die während der Sowjetzeit nach Russland deportiert wurden.

Obwohl die Informationen nicht als geheim eingestuft wurden, betonte der stellvertretende litauische Geheimdienstchef Remigijus Bridikis ihren strategischen Wert für russische Interessen.

Die mutmaßlichen Spionageaktivitäten beinhalteten die Nutzung spezieller Funkkanäle, um verschlüsselte Nachrichten zu übermitteln.

Während die Identität des Verdächtigen offiziell unbestätigt bleibt, deuten anonyme Quellen der AFP zufolge darauf hin, dass es sich um den 82-jährigen Eduardas Manovas handelt.

Berichten zufolge kehrte Manovas 1997 nach Litauen zurück, mehrere Jahre nach der Unabhängigkeit des Landes, und lebt seitdem in Šiauliai, einer Stadt im Norden Litauens.

Reaktionen innerhalb der Partei

Die Verhaftung hat Fragen innerhalb der litauischen Konservativen Partei aufgeworfen, der der Verdächtige angehörte.

Parteiführer fordern nun eine offizielle Bestätigung seiner Beteiligung an den Ermittlungen und planen, ihn auszuschließen, falls sich die Vorwürfe als wahr erweisen.

Litauens Wachsamkeit gegenüber Spionage

Dieser Fall unterstreicht Litauens Wachsamkeit gegenüber potenziellen Spionagebedrohungen, insbesondere angesichts der geografischen Nähe zu Russland und der verschärften geopolitischen Spannungen durch den Krieg in der Ukraine.

Als Mitglied der Europäischen Union und der NATO stärkt Litauen weiterhin seine Verteidigung und verfolgt eine entschiedene Haltung gegen russische Aggressionen.