Massenflucht in Russland: Kursk-Offensive zwingt Tausende zur Evakuierung

Olivia Rosenberg

14 Wochen vor

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16/08/2024
Krieg
Foto: Aynur Mammadov / Shutterstock.com
Foto: Aynur Mammadov / Shutterstock.com
Ukrainische Offensive erzwingt Massenflucht aus russischen Grenzgebieten.

Die jüngste Eskalation im Ukraine-Krieg hat Russland zu einer der größten Evakuierungsaktionen seit dem Zweiten Weltkrieg gezwungen. 

In den Regionen Kursk und Belgorod sollen rund 190.000 Menschen in Sicherheit gebracht werden, nachdem ukrainische Truppen die Grenze überschritten und tief ins russische Territorium vorgedrungen sind. 

Der Vorstoß der ukrainischen Armee, bei dem etwa 1000 Soldaten mit gepanzerten Fahrzeugen und schwerem Gerät beteiligt waren, hat die russische Regierung und Bevölkerung gleichermaßen erschüttert.

Die Invasion stellt die größte ihrer Art seit über 80 Jahren dar und hat dramatische Folgen für die betroffenen Gebiete.

Wie die Frankfurter Rundschau berichtet, sollen viele der Evakuierten in der besetzten ukrainischen Region Saporischschja untergebracht werden. 

Diese Region wird seit Mai 2022 von Russland verwaltet, und die dortige Administration hat angeboten, die Geflüchteten in Sanatorien und Kurorten am Asowschen Meer unterzubringen. 

Diese Entwicklung sorgt jedoch für Unmut unter der russischen Bevölkerung. 

Viele Einwohner der betroffenen Gebiete berichten von chaotischen Zuständen, in denen die staatliche Unterstützung weitgehend ausbleibt. Stattdessen müssen sich die Menschen gegenseitig helfen, um den Herausforderungen der Flucht zu begegnen.

Die Evakuierung aus Kursk und Belgorod ist die größte organisierte Fluchtaktion in Russland seit dem Zweiten Weltkrieg. 

Die letzte vergleichbare Situation ergab sich während des Zweiten Tschetschenienkrieges, als etwa 300.000 Menschen vor den Kämpfen flohen. Allerdings erfolgte diese Flucht auf eigene Faust, ohne staatliche Unterstützung. 

Die aktuelle Evakuierung, die offiziell von den russischen Behörden koordiniert wird, zeigt dennoch erhebliche Schwächen in der Organisation und Durchführung. 

Viele Russen fühlen sich von ihrer Regierung im Stich gelassen, was zu wachsendem Unmut in der Bevölkerung führt. Auch die russische Presse berichtet zunehmend von der Unzufriedenheit der Menschen in den betroffenen Gebieten.