Startseite Krieg Militärexperten beobachten aufmerksam, wie Russlands „Weltuntergangs-Radio“ weitere 15 Nachrichten sendet

Militärexperten beobachten aufmerksam, wie Russlands „Weltuntergangs-Radio“ weitere 15 Nachrichten sendet

Russian cable radio Elektronika PT-205
Artem Svetlov from Moscow, Russia, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Globale Spannungen lassen sich nicht nur an Truppenbewegungen oder Reden messen, sondern auch an subtilen Signalen, die jenseits der öffentlichen Wahrnehmung aufgefangen werden.

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Von verschlüsselten Mitteilungen bis zu unerklärlichen Ausstrahlungen haben Phasen erhöhter Unsicherheit immer wieder den Blick auf die Schattenseiten militärischer Macht gelenkt.

Diese Unruhe ist in dieser Woche zurückgekehrt, nachdem es zu einem auffälligen Anstieg der Aktivitäten eines geheimnisvollen russischen Radiosenders kam, der seit Langem mit nuklearer Notfallplanung in Verbindung gebracht wird.

Russlands sogenanntes „Weltuntergangs-Radio“ hat in den vergangenen Tagen eine ungewöhnlich hohe Zahl codierter Nachrichten gesendet und damit neue Sorgen vor einer Eskalation geschürt, während der Krieg in der Ukraine andauert und die Beziehungen zur NATO angespannt bleiben.

Ungewöhnlicher Funkanstieg

Der Sender, offiziell als UVB-76 bekannt und häufig „The Buzzer“ genannt, soll in der vergangenen Woche bis zu 15 kryptische Botschaften ausgestrahlt haben.

Diese Aktivität stellt einen deutlichen Bruch mit dem üblichen Muster dar, das normalerweise aus langen Phasen der Stille mit gelegentlichen Codes besteht.

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Berichten zufolge enthielten die Übertragungen Wörter wie PEPPER SHAKER, TRANSFER, PABODOLL, SPINOBAZ, FRIGORIA, OPALNY, SNOPOVY und MYUONOSVOD.

UVB-76 ist seit den 1970er Jahren aktiv und vor allem für seinen konstanten Summton bekannt.

Analysten gehen weitgehend davon aus, dass der Sender vom russischen Militär betrieben wird, auch wenn sein genauer Zweck nie offiziell bestätigt wurde.

Muster in Krisenzeiten

Militärbeobachter weisen darauf hin, dass ähnliche Häufungen codierter Nachrichten in der Vergangenheit mit internationalen Krisen zusammenfielen.

Der jüngste Anstieg hat daher die Befürchtung geweckt, dass die Signale auf erhöhte Alarmstufen hindeuten.

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In der vergangenen Woche soll der Sender am Montag, dem 8. Dezember, drei Nachrichten gesendet haben, gefolgt von acht weiteren am Mittwoch.

Am Freitag, dem 12. Dezember, wurden zudem längere Morsecode-Sequenzen registriert.

Ein russischsprachiger Zuhörer schrieb in den sozialen Medien:

„Es ist interessant, dass gleich 15 Nachrichten auf einmal gesendet wurden, obwohl das übliche Intervall einmal im Monat oder alle zwei Monate beträgt.“

Politische Warnungen

Die erneute Aufmerksamkeit fällt mit deutlichen Warnungen westlicher Politiker zusammen.

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Wie die Daily Mail berichtete, sagte der britische Verteidigungsminister des Militärgeheimdienstes Al Carns in einer Rede am 11. Dezember in Berlin, der „Schatten des Krieges klopft an Europas Tür“.

Er fügte hinzu: „Russland hat den Krieg nach Europa zurückgebracht, und wir müssen auf das Ausmaß eines Krieges vorbereitet sein, wie ihn unsere Großeltern und Urgroßeltern erlebt haben.“

Auch frühere Ausfälle haben Misstrauen geweckt. Am 14. November berichtete das russische Medium Izvestia, dass UVB-76 nach einem ukrainischen Drohnenangriff außer Betrieb gegangen sei, bei dem nahegelegene Umspannwerke beschädigt wurden.

Unter den jüngsten Übertragungen befand sich eine, die direkt ein NATO-Land nannte: „NZHTI NZHTI 15854 LATVIA 5894 4167.“

Der Verweis auf Lettland verstärkte die Besorgnis angesichts der Nähe zu Russland und der Bündnisverpflichtungen.

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Quellen: Daily Mail, Izvestia, Express.