Einer der lettischen Nachrichtendienste hat einen Leitfaden für die Bevölkerung erstellt, worauf man in der Öffentlichkeit achten sollte, um russische Agenten und Saboteure zu erkennen – aus Sorge, dass das Land infiltriert werden könnte.
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Einer der lettischen Nachrichtendienste hat einen Leitfaden für die Bevölkerung erstellt, worauf man in der Öffentlichkeit achten sollte, um russische Agenten und Saboteure zu erkennen – aus Sorge, dass das Land infiltriert werden könnte.
Im Krieg nur mit einem Land?

Russlands Krieg in der Ukraine dauert inzwischen seit über drei Jahren an. Beide Seiten werden dabei von ihren jeweiligen Verbündeten mit Waffen und Nachschub versorgt. Russland erhält zusätzlich auch Personal – in Form von nordkoreanischen Soldaten und angeblich sogar chinesischen Staatsbürgern.
NATO-Artikel 5

Aus russischer Sicht befindet sich das Land jedoch faktisch im Krieg mit der gesamten NATO. Um jedoch zu verhindern, dass die NATO-Staaten Artikel 5 – auch bekannt als der „Musketier-Eid“ – aktivieren, führt Russland einen verdeckten Krieg gegen die Mitglieder des Bündnisses.
Hybride Kriegsführung

Es gab bereits zahlreiche Beispiele für russische Cyberangriffe auf NATO-Staaten sowie mutmaßliche Sabotageakte und festgenommene und abgeschobene russische Spione.
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Nachrichtendienst veröffentlicht Leitfaden

In Lettland hat einer der Nachrichtendienste nun einen Leitfaden für die Bevölkerung herausgegeben, um Hinweise auf mögliche russische Infiltratoren zu erkennen – aus Sorge, dass das Land als Nächstes auf Putins Liste stehen könnte.
Zwei Millionen Einwohner

Laut The Guardian wurde der Leitfaden vom lettischen Militärischen Nachrichtendienst und Sicherheitsdienst (MIDD) im Jahresbericht veröffentlicht. Ziel ist es, den zwei Millionen Letten zu helfen, mögliche russische Agenten in ihrer Umgebung zu identifizieren.
Keine James Bonds

Wer an Spione denkt, stellt sich vielleicht jemanden im Smoking vor, der in einem Casino einen Wodka Martini trinkt (geschüttelt, nicht gerührt). Doch laut MIDD sollte man eher das genaue Gegenteil einer James-Bond-Figur im Blick haben.
„Unzureichende Hygiene“

Laut dem MIDD sollte man auf Personen achten, die eine „unzureichende Hygiene“ aufweisen und möglicherweise ungepflegt oder verwahrlost wirken.
Achten Sie auf den Haarschnitt

Zudem rät der MIDD, auf den Haarschnitt zu achten – ein kurz geschorener, militärischer Stil könne ebenfalls ein Warnsignal sein.
Zu neugierig?

Was das Verhalten betrifft, sollte man misstrauisch werden, wenn jemand auffällig neugierige Gespräche mit Einheimischen führt.
Mehr Ausrüstung als nötig

Ein weiteres Warnsignal ist laut dem MIDD, wenn ein angeblicher Tourist das Gelände nicht kennt, aber übermäßig gut ausgestattet ist – etwa mit Karten, Funkgeräten oder medizinischer Ausrüstung.
Sabotage, Attentate und Unruhe

Der MIDD warnt, dass russische Agenten in den letzten Jahren ihre Aktivitäten intensiviert haben. Der veröffentlichte Leitfaden soll der Bevölkerung dabei helfen, mögliche russische Agenten zu erkennen, die gezielt „kritische Infrastruktur und militärische Einrichtungen“ ins Visier nehmen – für Sabotage, Anschläge oder zur Schürung von Unruhe.