Die Brandbekämpfungsteams haben ihre Arbeit im Kernkraftwerk Tschernobyl wieder aufgenommen, nachdem am 14. Februar drei weitere Brände entdeckt wurden, die auf einen russischen Drohnenangriff zurückzuführen sind, wie die staatliche Agentur für das Management der Sperrzone der Ukraine am 17. Februar berichtete.
Einsatzkräfte arbeiten unter extremen Bedingungen, um die Brände zu löschen.
Zwei Kletterteams sind vor Ort und bekämpfen glimmende Brandherde, während ein drittes Team das Gebiet absichert, um die Schutzstruktur teilweise zu öffnen, damit Löschmaßnahmen ergriffen werden können. Die Situation wird zudem mit Drohnen überwacht, die mit Wärmebildkameras ausgestattet sind.
Insgesamt wurden 91 Einsatzkräfte und 18 Fahrzeuge des Staatlichen Notfalldienstes der Ukraine zum Einsatzort entsandt.
Gezielter Angriff auf ein nukleares Gefahrenpotenzial
Der russische Drohnenangriff traf die Struktur des Neuen Sicherheitsbehälters (NSC), der dazu dient, die Strahlung des Reaktors Nr. 4 zu enthalten – dem Ort der Tschernobyl-Katastrophe von 1986, einer der schlimmsten Nuklearkatastrophen der Geschichte.
Der Aufprall der Shahed-Suiziddrohne beschädigte die äußere Hülle der Einschließung und traf eine Wartungshalle für Krane, was Befürchtungen hinsichtlich eines radioaktiven Lecks aufwarf. Der Sicherheitsdienst der Ukraine fand Drohnenteile sowohl im Inneren als auch um die Einschließungsstruktur, und Experten bestätigten, dass Russland gezielt dieses Ziel angegriffen hatte.
Diese jüngste Eskalation folgt auf vorherige russische Angriffe auf das ukrainische Stromnetz und Energieanlagen. Die Ukraine hat die internationale Gemeinschaft zu einer schnellen Reaktion aufgefordert und bezeichnete Russlands Handlungen als „nuklearen Terrorismus“.
Der NSC, eine massive Stahlstruktur, wurde entwickelt, um weitere Strahlenlecks aus dem verfallenden sowjetischen Sarkophag, der über dem Reaktor errichtet wurde, zu verhindern. Mit einer Höhe von 109 Metern und einer Länge von 257 Metern bleibt er die größte bewegliche Metallstruktur der Welt.
Der Hauptingenieur von Tschernobyl, Oleksandr Titarchuk, bestätigte das Risiko eines radioaktiven Lecks und verstärkte die internationalen Bedenken hinsichtlich der russischen Angriffe auf nukleare Infrastrukturen.