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Neues Buch behauptet: Putin annektierte die Krim, um den letzten Wunsch seines Vaters zu erfüllen

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Kremlin.ru, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons

Spiridonowitsch sagte seinem Sohn, er hoffe, die Krim werde eines Tages nach Russland zurückkehren.

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Spiridonowitsch sagte seinem Sohn, er hoffe, die Krim werde eines Tages nach Russland zurückkehren.

Der letzte Wunsch von Putins Vater

Die Investigativjournalisten Roman Badanin und Michail Rubin behaupten, dass Wladimir Putins Annexion der Krim im Jahr 2014 mit einem persönlichen Versprechen verbunden gewesen sein könnte.

In ihrem Buch Der Zar persönlich legen sie nahe, Putin habe den letzten Wunsch seines sterbenden Vaters erfüllt.

Die Geschichte ist umstritten, taucht aber immer wieder als Erklärung dafür auf, warum die Krim für Putin so zentral bleibt.

Ein Krankenhausbesuch im Jahr 1999

Im Sommer 1999 wurde Putins Vater, Wladimir Spiridonowitsch, in einer onkologischen Klinik in St. Petersburg behandelt.

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Er litt sowohl an Herzproblemen als auch an Krebs und wurde kurz vor seinem Tod von seinem Sohn besucht.

Freunde und enge Bekannte waren ebenfalls anwesend – es war die Situation seiner letzten Worte.

Eine Fehldiagnose eingeräumt

Jahre später, in einem Interview 2017, gab Putin zu, dass die Krankheit seines Vaters falsch diagnostiziert worden sei.

Er sagte, dieser Fehler habe womöglich wertvolle Zeit und Behandlungsmöglichkeiten gekostet.

Dieses Eingeständnis gewährte einen seltenen Einblick in Putins offenes Sprechen über familiäre Schicksale.

„Die Krim muss nach Russland zurückkehren“

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Laut Krankenhausangestellten, die in der Komsomolskaja Prawda zitiert wurden,

sagte Spiridonowitsch zu seinem Sohn, er hoffe, die Krim werde eines Tages wieder zu Russland gehören.

Er vertraute außerdem an, dass er sich nach der sowjetischen Hymne sehne, die 1991 abgeschafft worden war.

Damals äußerte er Berichten zufolge auch die Überzeugung, dass Putin bald das Land führen werde.

Ein Matrosenband zu Sewastopol

Auch wenn manche Details umstritten sind, verweisen die Journalisten auf einen kaum beachteten Fakt: Sewastopol hatte für Putins Vater eine besondere Bedeutung.

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Als junger Mann hatte er dort vor dem Zweiten Weltkrieg als U-Boot-Matrose gedient.

Diese persönliche Geschichte könnte erklären, warum die Krim und ihr Flottenstützpunkt für die Familie Putin so symbolisch aufgeladen waren.

Putin macht es öffentlich

Putin selbst griff die Episode später in einem Artikel auf, der am 9. Mai 2015 erschien.

Das Datum markierte den Jahrestag der Krim-Annexion und war in die großen russischen Siegesfeiern eingebettet.

Es war das erste Mal, dass er Familienerinnerungen offen mit dem Schicksal der Halbinsel verknüpfte.

Das Foto im Büro

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Journalisten berichten, dass in Putins Büro im Kreml stets ein Foto seines Vaters mit Matrosenmütze zu sehen sei.

Dasselbe Bild trug er auch sechs Mal während der „Unsterblichen Regiment“-Märsche mit sich.

Für Analysten zeigt diese Wiederholung, wie Krim und Familiengeschichte in Putins persönlicher Mythologie verflochten sind.

Die Wiederherstellung der Sowjethymne

Noch vor der Annexion war eine seiner ersten Amtshandlungen als Präsident im Jahr 2000 die Wiedereinführung der sowjetischen Hymne.

Auch dies war einer der Sterbewünsche seines Vaters.

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Für viele zeigt es, dass Putins Politik und Symbolik ebenso sehr durch familiäres Erbe wie durch staatliche Strategie geprägt sind.