Sie befürchten, dass Russland eine ‚stille Mobilmachung‘ durchführt – und das neue Gesetz schürt diese Angst zusätzlich.
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Sie befürchten, dass Russland eine ‚stille Mobilmachung‘ durchführt – und das neue Gesetz schürt diese Angst zusätzlich.
Kreml drängt auf ganzjährige Wehrpflicht

Russland arbeitet an einem Gesetz, das eine Einberufung über das gesamte Jahr hinweg ermöglichen soll – anstelle der bisherigen zweimal jährlichen Musterung.
Experten sehen darin Teil eines langfristig angelegten militärischen Engagements – nicht nur in der Ukraine, sondern potenziell auch gegen die NATO.
Doppelarmee-Strategie unter Druck

Laut dem Kyiv Independent unterhält Moskau derzeit zwei Armeen: eine Wehrpflichtarmee für die Landesverteidigung und eine Vertragsarmee aus bezahlten Freiwilligen für Auslandseinsätze.
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Um Widerstand gegen eine vollständige Mobilmachung zu vermeiden, setzte der Kreml bislang auf hohe Anwerbeprämien. Dieses Modell gilt jedoch zunehmend als nicht nachhaltig.
„Stealth-Mobilisierung“

Analysten bewerten das geplante Wehrpflichtgesetz als Schritt in Richtung einer „stillen Mobilmachung“. Es umgeht die Symbolik einer Generalmobilmachung, erhöht jedoch dennoch die Truppenstärke.
Ukrainische Militärexperten gehen davon aus, dass das Gesetz mit großer Wahrscheinlichkeit verabschiedet wird – eingebracht von Andriy Kartopolov, einem engen Vertrauten Wladimir Putins.
Milliarden für Aufrüstung zugesagt

Die russischen Verteidigungsausgaben sollen drastisch steigen. Laut ukrainischem Geheimdienst plant Moskau bis 2036 rund 1,1 Billionen US-Dollar für Aufrüstung bereitzustellen.
Dies wäre die größte Investition in militärische Fähigkeiten seit dem Zerfall der Sowjetunion – ein Zeichen langfristiger Vorbereitung auf eine mögliche Konfrontation mit der NATO.
Neue Militärbezirke alarmieren Experten

Im Zuge der Reformen hat Russland die Militärbezirke Moskau und Leningrad wiederhergestellt und baut neue Divisionen auf.
Beobachter betonen, dass diese Maßnahmen nicht allein auf die Ukraine abzielen – sie sind Teil einer umfassenden geopolitischen Strategie zur Neuausrichtung der Nach-Kalten-Krieg-Weltordnung.
Planung mit Blick auf 2036

Warum gerade 2036? Experten zufolge vermeidet der Kreml abrupte militärische Schritte, die innenpolitische Unruhe auslösen könnten.
Ein langfristiger Zeitplan soll helfen, die erhöhte Verteidigungsbereitschaft und Militärausgaben in der Bevölkerung schrittweise zu normalisieren.
Die finanzielle Last des Krieges

Russlands Abhängigkeit von hohen Anwerbeprämien wird durch die angeschlagene Wirtschaft zunehmend infrage gestellt. Sanktionen und internationale Isolation setzen Schlüsselindustrien massiv unter Druck.
Laut Analysten steht das „Zahl-für-Einsatz“-Modell womöglich kurz vor dem Aus.
Rüstungsausgaben übertreffen ganz Europa

Im Jahr 2024 stieg Russlands Verteidigungshaushalt auf rund 462 Milliarden US-Dollar – mehr als die kombinierten Militärausgaben aller europäischen Länder.
Mit auf Kriegsproduktion umgestellten Industrien und drastisch gekürzten Sozialausgaben entwickelt sich Russland rapide zu einer Kriegswirtschaft.
Gesellschaft im Zeichen des Konflikts

Der Kreml richtet nicht nur seinen Haushalt, sondern die gesamte Gesellschaft auf einen langfristigen Konflikt aus:
Von digitalisierter Mobilmachung über militärpatriotische Erziehung bis hin zu Sparprogrammen auf kommunaler Ebene zugunsten militärischer Investitionen.
Eine globale Strategie über die Ukraine hinaus

Analysten warnen: Russlands Ambitionen reichen weit über die Ukraine hinaus. Der Kreml strebt nicht nur einen Sieg über die NATO an, sondern auch die Rückgewinnung ehemaliger Sowjetgebiete – mit dem Ziel, sich als neue globale Hegemonialmacht zu etablieren.