Diplomatische Auftritte sollen Autorität, Kontrolle und Selbstsicherheit vermitteln.
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Auf internationalen Gipfeln können selbst kleine Pannen symbolische Bedeutung erlangen, besonders wenn Staatschefs sich als verlässliche Akteure auf der Weltbühne präsentieren wollen.
Diese Dynamik zeigte sich diese Woche, als eine routinemäßige Ansprache unerwartet aus dem Ruder lief.
Rede unterbrochen
Wladimir Putin wirkte sichtlich verunsichert, nachdem sein Mikrofon während der Eröffnungsminuten einer Rede auf dem Internationalen Forum für Frieden und Vertrauen in Aschgabat, der Hauptstadt Turkmenistans, versagte.
Der russische Präsident stand mehr als 30 Sekunden schweigend da, während der Applaus verhallte und seine Worte das Publikum nicht erreichten.
Sechzehn Staats- und Regierungschefs waren anwesend, darunter auch führende Politiker aus NATO-Ländern.
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Aufnahmen zeigten, wie Putin sich im Saal umschaute und leicht gestikulierte, während er zu verstehen versuchte, warum er nicht zu hören war.
Schließlich trat ein Mitarbeiter zu ihm und zeigte ihm, wie er das Mikrofon einschalten musste. „Danke“, sagte Putin knapp, bevor er fortfuhr.
Reaktionen online
Der Vorfall verbreitete sich schnell in sozialen Medien und wurde breit verspottet. Das aserbaidschanische Portal Minval berichtete:
„Putin konnte sein Mikrofon nicht bedienen; er drückte den falschen Knopf und sprach fast eine Minute lang ohne Ton.“
Dasselbe Medium fügte hinzu:
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„Nichts Ungewöhnliches. Putin sprach in Aschgabat eine halbe Minute lang ohne Ton, bis man ihm die Mikrofontaste einschaltete.“
Ukrainische Kommentatoren äußerten sich noch schärfer.
„Er bekam, was er verdient. Putin hat auf einem Friedensforum nichts verloren, nachdem er Hunderttausende im Krieg getötet hat“, hieß es in einem Kommentar.
Gezogene Vergleiche
Das russische Medium ChTD stellte Vergleiche zu Putins häufigem Verhalten im Kreml an, wenn er ausländischen Staatsgästen erklärt, wie man Übersetzungskopfhörer benutzt.
„Der gleiche Putin, der ausländischen Gästen regelmäßig zeigt, wie man Kopfhörer für Simultanübersetzung einschaltet – etwas, das die Kremlpropaganda liebt hervorzuheben, um den fortschrittlichen Kreml-Gastgeber seinen ahnungslosen Besuchern gegenüberzustellen“, schrieb das Medium.
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Weiterer Besuchsverlauf
Zu den anwesenden Staatschefs gehörten der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan und der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán.
Putin befindet sich auf einem zweitägigen Besuch in Turkmenistan und soll Gespräche mit Vertretern aus dem Irak und dem Iran führen.
Der russische Präsident kam mit seiner Aurus-Limousine in Aschgabat an und fuhr im Rahmen des offiziellen Programms durch die Hauptstadt.
Quellen: Minval, Express.