Ein russischer Luftabwehroffizier wurde zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil er über der Krim irrtümlich einen russischen Mi-8-Militärhubschrauber abgeschossen hatte, da er diesen für eine ukrainische Drohne hielt.
Der Vorfall ereignete sich am 18. Dezember 2024 und führte zum Tod von drei Besatzungsmitgliedern.
Laut der russischen Nachrichtenagentur Kommersant verurteilte das Militärgericht der Garnison Sewastopol Igor Pashkow, einen Soldaten einer Luftabwehreinheit, wegen Fahrlässigkeit zu zwei Jahren und zehn Monaten in einer Strafkolonie.
Das Gericht verhängte zudem eine Geldstrafe von fünf Millionen Rubel, die an das Verteidigungsministerium zu zahlen ist, sowie jeweils eine Million Rubel an die Witwen der verstorbenen Piloten. Ursprünglich drohten Pashkow bis zu sieben Jahre Haft, doch nach einer Berufung wurde das Strafmaß reduziert.
Pashkow war im Dienst, als er einen Bericht über ein „niedrig fliegendes, langsames Luftziel“ erhielt.
Fehlkommunikation und Fehler bei der Weitergabe der Informationen führten dazu, dass er das Ziel als ukrainische Drohne einstufte.
Aufgrund dieser Fehleinschätzung befahl er den Einsatz einer TOR-M2DT-Flugabwehrrakete gegen das Ziel. Die Rakete traf einen russischen Mi-8-Hubschrauber, der daraufhin ins Schwarze Meer stürzte. Alle drei Besatzungsmitglieder kamen ums Leben.
Zunächst wurde ein Strafverfahren gegen unbekannte Personen wegen Verletzung der Kampfprotokolle eingeleitet.
Pashkow gestand später seine Taten, woraufhin die Anklage auf Fahrlässigkeit mit Todesfolge von drei Personen geändert wurde. Das Militäruntersuchungskomitee stellte fest, dass Pashkows nachlässige Haltung gegenüber seinen Pflichten dazu führte, dass er den Hubschrauber und dessen Position falsch identifizierte.
Neben der Haftstrafe wurde Pashkow für ein Jahr von der Ausübung öffentlicher Ämter ausgeschlossen. Während er versuchte, den Familien der Opfer eine Entschädigung von 10.000 Rubel zu zahlen, wurde diese von den Angehörigen abgelehnt und zurückgegeben.