Ein russischer Militärgeheimdienstagent, der in die ukrainischen Streitkräfte eingeschleust wurde, wurde von der ukrainischen Militärsicherheit festgenommen, wie eine Erklärung des Verteidigungsnachrichtendienstes der Ukraine (HUR) am 25. März bestätigte.
Der Spion operierte in der Region Sumy.
Laut HUR war er online über einen pro-russischen Telegram-Kanal rekrutiert worden und unterstützte die russischen Streitkräfte, indem er Artillerieangriffe anpasste und Geheimdienstinformationen über ukrainische Militärpositionen sammelte – insbesondere über sensible Systeme der elektronischen Kriegsführung und Artillerie.
Der Agent erregte zunächst Aufmerksamkeit, indem er in Online-Foren seine Unterstützung für Russland äußerte. Laut ukrainischen Ermittlern führte diese digitale Spur zu seiner Rekrutierung durch den russischen Geheimdienst.
Seine Aufgabe war es, in die ukrainische Armee einzudringen und Zielkoordinaten zu übermitteln, um russische Operationen in der zunehmend umkämpften Region Kursk zu unterstützen.
Um die Mission auszuführen, trat der Mann einer ukrainischen Militäreinheit in einer Hinterlandregion bei. Später sicherte er sich eine Versetzung in eine Kampfbrigade, die an der Frontlinie in der Nähe der russisch-ukrainischen Grenze stationiert war.
Nachdem er eingebettet war, begann er, sensible Schlachtfelddaten zu sammeln, darunter Koordinaten ukrainischer Systeme der Funk- und elektronischen Kriegsführung sowie selbstfahrender Artillerieeinheiten.
Die Methoden des Agenten zur Informationsbeschaffung wurden in der HUR-Erklärung detailliert beschrieben: Über sichere Messaging-Apps schickte er geolokalisierte Karten, Fotos von ukrainischem Militärgerät und Kommentare direkt an seinen russischen Handler.
Die ukrainischen Streitkräfte gehen davon aus, dass die gesammelten Informationen verwendet wurden, um Raketen- und Bombenangriffe auf ihre Positionen zu lenken.
Doch die Aktivitäten des Agenten blieben nicht unbemerkt.
Laut offiziellen Stellen begann die ukrainische Militärsicherheit bereits früh in seiner Mission, ihn zu überwachen. Eine vollständige Untersuchung wurde eingeleitet, um die Zielgebiete zu sichern und jede seiner Handlungen zu dokumentieren.
Die Operation endete mit der Festnahme des Agenten „auf frischer Tat“, als er gerade einen neuen Geheimdienstbericht für den russischen Militärbefehl vorbereitete.
Lebenslange Haftstrafe droht
Der Mann wurde wegen Hochverrats im Kriegsrecht nach Artikel 111, Teil 2 des Strafgesetzbuchs der Ukraine angeklagt. Die Strafe sieht eine Höchststrafe von lebenslanger Haft sowie die Konfiszierung aller Vermögenswerte vor.