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Russlands Nachbar zieht eine klare Grenze: „Kein Besatzer-Kriegszug wird hier durchfahren“

latvia border russia
Saeima, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

Lettlands Verhältnis zu Russland war über Jahrzehnte geprägt von Phasen der Fremdherrschaft, der Unabhängigkeit und neuer Spannungen – und all dies bestimmt bis heute, wie das Land seine Sicherheit an der östlichen Grenze betrachtet.

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Der Krieg in der Ukraine hat diese Sorgen noch verstärkt und die baltischen Staaten dazu veranlasst, ihre Maßnahmen zum Schutz von Territorium und kritischer Infrastruktur neu zu bewerten.

Diese Debatte hat an Schärfe gewonnen, da Regierungen in der Region neue Verteidigungsmaßnahmen vorbereiten.

Grenzpläne entwickeln sich weiter

LETA berichtete, dass Verteidigungsminister Andris Sprūds eine breite Palette an Maßnahmen skizzierte, die zur Verstärkung der lettischen Grenze geprüft werden – von physischen Hindernissen über Artillerie und Minen bis hin zu infrastrukturellen Aufrüstungen.

Eisenbahn- und Straßenverbindungen würden nun im Rahmen eines umfassenden Anti-Mobilitätsplans untersucht, der gemeinsam mit der Grenzschutzbehörde ausgearbeitet werde.

Sprūds zufolge sollen Ministerien und die Nationalen Streitkräfte (NAF) ihre Bewertungen bis Jahresende vorlegen; abschließende Schlussfolgerungen werden nach der Gesamtprüfung Anfang des kommenden Jahres erwartet.

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„Wenn wir über die Gleise sprechen, kann ich zunächst mit voller Überzeugung sagen, dass kein Besatzer-Kriegszug durch lettisches Territorium fahren wird“, sagte Sprūds.

Regionale Abstimmung

Sprūds betonte gegenüber Journalisten, dass sicherheitsrelevante Entscheidungen mit verbündeten Partnern abgestimmt werden müssten.

Er verwies auf jüngste Abstimmungen zur Ottawa-Konvention und darauf, dass die baltischen Präsidenten zuletzt die Notwendigkeit einer einheitlichen Position hervorgehoben hätten.

NAF-Kommandeur Kaspars Pudāns sagte, die operative Planung werde kontinuierlich angepasst, um die Absichten eines möglichen Gegners besser zu verstehen.

Er ergänzte, dass die neuen Ressourcen im Zusammenhang mit der baltischen Verteidigungslinie gezieltere Maßnahmen ermöglichten, um einen möglichen Angreifer zu verlangsamen oder zu stören.

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„Wir prüfen unterschiedliche Lösungen. Gleichzeitig ist eine Abstimmung mit den Nachbarländern zu deren Entscheidungen und Maßnahmen notwendig“, so Pudāns.

Projekt „Drohnenmauer“

LETA berichtete, dass Sprūds Fortschritte beim geplanten Aufbau einer Drohnenmauer entlang der östlichen Grenze Lettlands erläuterte, mit Initiativen sowohl auf nationaler als auch auf EU-Ebene.

Akustische Detektionssysteme decken die Grenze bereits ab, und die Luftwaffe hat Giraffe-1X-Radare erhalten; zudem wurden verschiedene Drohnentypen angeschafft, um sie zu testen.

Auch die lettische Industrie entwickelt elektronische Kampfführungssysteme, lenkbare Waffen und mobile Plattformen.

Abfangdrohnen einheimischer Hersteller sollen noch in diesem Jahr eintreffen, begleitet von Vergleichstests mit Drohnen, die in der Ukraine eingesetzt wurden.

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Auf EU-Ebene sei die Finanzierung ein entscheidender Faktor, sagte Sprūds, und argumentierte, dass Lettlands Grenze sowohl als NATO- als auch als EU-Außengrenze diene.

Quellen: LETA