Selenskyj: Ohne die ukrainische Armee kann Europa Russland nicht standhalten

Amalie L.

7 Stunden vor

|

18/01/2025
Krieg
Symbolfoto: OSCAR GONZALEZ FUENTES / Shutterstock.com
Symbolfoto: OSCAR GONZALEZ FUENTES / Shutterstock.com
Selenskyj hat davor gewarnt, dass Europas Armeen ohne die ukrainische Armee an der Frontlinie nicht in der Lage wären, Russland standzuhalten.

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte, dass Europas Armeen ohne die Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte Schwierigkeiten hätten, sich gegen Russland zu verteidigen.

In einem Interview mit den polnischen Medien Onet, Rzeczpospolita, TVN24 und Krytyka Polityczna am 15. Januar sprach Selenskyj über die Bedeutung der Ukraine für den Schutz Europas.

„Europa wird ohne die ukrainische Armee nicht mit der russischen Armee fertig, denn diese ist größer, verfügt über mehr Waffen, mehr Soldaten und ist skrupelloser“, erklärte Selenskyj.

Ein anderer Denkansatz

Selenskyj erläuterte, dass Europäer in friedlichen Demokratien leben und den Krieg nicht in der gleichen Weise verstehen wie Russland, das über jahrelange Kampferfahrung verfügt.

Er warnte, dass der russische Präsident Wladimir Putin sich dieses Unterschieds bewusst sei und ihn ausnutzen könnte.

„Wenn sich die Ukraine nicht verteidigt, wird er schnell weitermachen“, fügte Selenskyj hinzu und deutete an, dass Russland andere europäische Länder ins Visier nehmen könnte.

Europa muss handeln

Der ukrainische Staatschef forderte die europäischen Länder auf, die Waffenproduktion zu erhöhen, um die Ukraine zu unterstützen und ihre eigenen Verteidigungsfähigkeiten zu stärken. Dies sei der Schlüssel, um Russland im Wettrüsten voraus zu sein und den Kontinent zu schützen.

Selenskyj lobte Länder wie Polen, Rumänien sowie die baltischen und skandinavischen Staaten dafür, die Bedrohung durch Russland zu erkennen. Gleichzeitig kritisierte er andere europäische Nationen dafür, Russlands Ambitionen zu unterschätzen und die Gefahr zu ignorieren.

„Das ist der größte Fehler“, sagte Selenskyj und fügte hinzu, dass ein größeres Bewusstsein stärkere Sanktionen, mehr Waffen und maximale Unterstützung für die Ukraine zur Folge hätte.

Russlands Bedrohung über die Ukraine hinaus

Selenskyj warnte, dass Russlands Pläne über die Ukraine hinausgehen. Statt nur Truppen einzusetzen, greife Russland auch Energiesysteme an, führe Cyberangriffe durch und verbreite Desinformation, um andere Länder zu destabilisieren.

„Putin braucht momentan keine Truppen, um anzugreifen. Er kann Ländern schaden, indem er Energiesysteme ins Visier nimmt oder Chaos im Internet stiftet“, erklärte Selenskyj.

Selenskyj sprach außerdem über die Idee, europäische Friedenstruppen in die Ukraine zu entsenden, als Teil eines umfassenderen Sicherheitsplans. Dies könnte dazu beitragen, weitere russische Aggressionen zu verhindern und Stabilität in die Region zu bringen.