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Sicherheitsgarantien für die Ukraine: Welche Länder könnten Truppen entsenden?

Russia and Ukraine War puzzle concept
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Mehrere Länder sind bereit – doch Europa ist gespalten.

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Mehrere Länder sind bereit – doch Europa ist gespalten.

Das große Puzzle

Nach hochrangigen Gesprächen in Washington arbeiten westliche Staaten daran, Klarheit darüber zu schaffen, wie „Sicherheitsgarantien“ für die Ukraine konkret aussehen könnten.

Bei einer Frontlinie von über 1.000 Kilometern im Osten der Ukraine bleiben wesentliche Fragen offen: Wie könnte ein Waffenstillstand durchgesetzt werden? Wer würde Truppen entsenden – und auf welcher Grundlage?

Hier ist ein Überblick.

USA: Bodentruppen ausgeschlossen

US-Präsident Donald Trump befürwortet das Konzept von Sicherheitsgarantien für die Ukraine, hat jedoch jeglichen Einsatz von US-Bodentruppen ausgeschlossen.

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Im Gespräch mit Fox News stellte Trump in Aussicht, dass Luftunterstützung durch die USA möglich sei; Bodentruppen müssten hingegen von europäischen Partnern wie Deutschland, Frankreich oder dem Vereinigten Königreich gestellt werden.

Deutschland: Abwartende Haltung

Verteidigungsminister Boris Pistorius bestätigte, dass noch keine Entscheidung über Deutschlands mögliche militärische Rolle getroffen wurde.

Außenminister Johann Wadephul betonte in diesem Zusammenhang die laufenden Verhandlungen – zentrale Fragen zur Beteiligung der Alliierten, einschließlich der USA, seien noch offen.

Großbritannien: Einsatz unter passenden Bedingungen möglich

Premierminister Keir Starmer signalisiert Bereitschaft, Friedenstruppen zu entsenden – allerdings nur nach einem dauerhaften Waffenstillstand. Sollte diese Bedingung erfüllt sein, würde das Vereinigte Königreich eine führende Rolle bei der Friedenssicherung übernehmen.

Ein zuvor diskutierter Plan sieht den Einsatz von 30.000 europäischen Soldaten zum Schutz von Städten, Häfen und kritischer Infrastruktur vor – unterstützt durch Drohnen, Satelliten und Patrouillen im Schwarzen Meer.

Frankreich: Macron mahnt zur Vorsicht

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Präsident Emmanuel Macron warnt vor übereilten Friedensvereinbarungen ohne belastbare Garantien.

Er zeigt sich offen für die Entsendung französischer Truppen – betont jedoch, dass eine solche Mission auf Abschreckung, Stabilisierung und Ausbildung ausgerichtet sein und keinen Kampfauftrag enthalten solle.

Bereits Anfang des Jahres skizzierte Macron den möglichen Einsatz mehrerer tausend Soldaten pro Land in Schlüsselstädten wie Kiew, Odessa und Lwiw.

Europa gespalten

Zahlreiche Länder – darunter Dänemark, Schweden, die Niederlande, Spanien, Portugal sowie die baltischen Staaten – haben ihre Bereitschaft signalisiert, sich an einer Friedensmission zu beteiligen. Andere zeigen sich jedoch zögerlich.

Polens Ministerpräsident Donald Tusk lehnt den Einsatz polnischer Truppen ab – laut Umfragen sprechen sich 85 % der Bevölkerung dagegen aus, selbst im Rahmen einer Friedensmission.

Mitteleuropa blockiert

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Ungarn und die Slowakei lehnen einen Truppeneinsatz kategorisch ab.

Ungarns Premier Viktor Orbán bezeichnete entsprechende Pläne sogar als „Kriegshetze“.

Auch Österreich und Italien zeigen sich zurückhaltend.

Verhandlungen oder Stillstand?

Letztlich kann kein Friedensplan ohne Mitwirkung Russlands umgesetzt werden – und daran besteht derzeit wenig Hoffnung.

Moskau lehnt weiterhin jegliche NATO-Truppenpräsenz in der Ukraine ab.

Weiter im Fluss

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Obwohl einige westliche Staaten Entschlossenheit zeigen, ist der Weg nach vorn unklar.

Unterschiedliche nationale Positionen, unklare Mandate und Russlands unberechenbare Haltung erschweren die Umsetzung einer Friedensmission.

Zuerst Waffenstillstand, dann Details

Alle führenden Politiker sind sich einig: Truppen dürfen erst nach einem glaubhaften Waffenstillstand entsandt werden.

Die Planung läuft weiter – doch ohne klare Friedensbedingungen oder russische Beteiligung bleibt ein möglicher Einsatz vorerst hypothetisch.

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