Amalie L.
Die ukrainischen Behörden haben in der Nähe der Grenze zur Oblast Donezk mit der Zwangsevakuierung begonnen, da russische Streitkräfte vorrücken.
Die Behörden in der ukrainischen Oblast Dnipropetrowsk haben am 25. April die verpflichtende Evakuierung von Familien mit Kindern aus vier Dörfern nahe der östlichen Frontlinie angeordnet.
Betroffen sind die Ortschaften Kolona Mezhova, Novopidhorodne, Raipole und Sukhareva Balka in der Gemeinde Mezhova.
Die Bekanntgabe erfolgte öffentlich am 28. April.
Berichten zufolge befinden sich russische Truppen nur noch 5 bis 15 Kilometer von den Siedlungen entfernt, was Befürchtungen eines bevorstehenden Einmarschs schürt. Die Dörfer liegen nahe einer wichtigen administrativen Grenze zwischen den Oblasten Dnipropetrowsk und Donezk, wo die Kampfhandlungen zuletzt zugenommen haben.
Evakuierte wurden angewiesen, lebenswichtige Dinge wie Ausweisdokumente, Bargeld, Medikamente und Lebensmittel mitzunehmen. Die örtlichen Behörden organisieren den Transport.
Obwohl Donezk seit 2014 im Fokus der russischen Offensive steht – mit einer dramatischen Eskalation nach dem großangelegten Angriff Russlands im Jahr 2022 – sind bislang keine russischen Bodentruppen in die Oblast Dnipropetrowsk eingedrungen. Die Region wurde jedoch regelmäßig durch Drohnen, Raketen und Bombenangriffe getroffen, was zu zahlreichen zivilen Opfern führte.
Die Evakuierung erfolgt vor dem Hintergrund fortlaufender russischer Militäroperationen im Osten der Ukraine, trotz erneuter diplomatischer Bemühungen Washingtons und Kiews Appelle für einen bedingungslosen Waffenstillstand.
Präsident Wladimir Putin hat eine dreitägige Waffenruhe vom 8. bis 10. Mai vorgeschlagen, um an den 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs in Europa zu erinnern. Ukrainische Offizielle begegnen dieser Geste mit Skepsis.