Während sich der Krieg weiter hinzieht, sind Gefangenenaustausche zu einem der wenigen direkten Berührungspunkte zwischen Kyjiw und Moskau geworden.
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Für Tausende gefangene Soldaten zieht sich die Gefangenschaft über Monate hin, oft ohne Informationen darüber, was als Nächstes passiert.
Ein neuer Appell zeigt die wachsende Frustration unter russischen Kriegsgefangenen in ukrainischem Gewahrsam.
Videoappell veröffentlicht
Russische Kriegsgefangene erschienen in einem online veröffentlichten Video der Bewegung „Nash Vychod“ und riefen Präsident Wladimir Putin dazu auf, in ihrem Fall einzugreifen.
Laut Kyiv Post forderten die Gefangenen den Kreml auf, sie in künftige Austauschaktionen mit der Ukraine einzubeziehen.
In der Aufnahme fragen die Soldaten, warum sie trotz mehrerer Gefangenenaustausche zwischen beiden Seiten bislang nicht freigelassen wurden.
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Sie erklärten, sie hofften auf eine Reaktion Putins während seiner jährlichen im Fernsehen übertragenen Fragestunde, die für den 19. Dezember angesetzt ist.
Das Video wurde öffentlich verbreitet, um Aufmerksamkeit für ihre Lage zu erzeugen.
Warten auf den Austausch
In dem Video sagen die Gefangenen, dass sich weiterhin eine große Zahl russischer Soldaten in ukrainischer Gefangenschaft befinde.
Sie erwähnen dabei ausdrücklich junge Soldaten sowie Verwundete unter den Festgehaltenen.
„We’re all waiting for Putin to exchange us“, sagt einer der Gefangenen. „We’ve run out of patience.“
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Die Männer erklären, dass die Zeit in Gefangenschaft vergehe, ohne dass klar sei, ob sie in kommende Austausche einbezogen würden.
Rolle von Aktivisten
Der Appell wurde von „Nash Vychod“ veröffentlicht, einer Bewegung, die von russischen Frauen gegründet wurde, die in der Ukraine leben.
Die Gruppe hat sich zuvor für Gefangenenaustausche und für Unterstützung der Familien gefangener Soldaten eingesetzt.
Russische Behörden stuften die Bewegung als „ausländischen Agenten“ ein und begründeten dies mit ihren Aktivitäten im Zusammenhang mit Kriegsgefangenen und öffentlichen Appellen.
Trotz dieser Einstufung veröffentlicht die Gruppe weiterhin Berichte und Aussagen russischer Gefangener in ukrainischem Gewahrsam.
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Forderungen nach umfassender Lösung
Irina Krykina, eine führende Vertreterin der Bewegung „Nash Vychod“, sagte, sie hoffe, dass eine künftige Friedensvereinbarung zwischen der Ukraine und Russland die Frage der Gefangenen in den Mittelpunkt stelle.
Laut Kyiv Post sprach sie sich dafür aus, dass ein Austausch nach dem Prinzip „alle gegen alle“ ein zentrales Element jeder Einigung sein sollte.
Quellen: Kyiv Post, YouTube, WP.