Ein Trend zu weniger Trinkgeld für Servicekräfte zeigt sich durch die zunehmende Nutzung von EC- und Smartphone-Zahlungen.
Laut einer Studie des Wirtschaftswissenschaftlers Sascha Hoffmann von der Fresenius-Hochschule vergessen Kunden bei Kartenzahlungen häufiger, Trinkgeld zu geben.
Dies hat negative Auswirkungen auf die Einkommen von Kellnerinnen und Kellnern, die oft auf Trinkgeld angewiesen sind.
Besonders in Zeiten des Fachkräftemangels schauen sich viele Servicekräfte nach anderen beruflichen Möglichkeiten um, so ein Artikel vom NDR.
Um diesem Problem entgegenzuwirken, sollen neue Funktionen in Bezahlterminals helfen.
Diese Funktionen schlagen den Kunden automatisch eine Trinkgeldhöhe vor, beispielsweise fünf, zehn oder 15 Prozent. Hoffmann sieht dies als positiv an, da es den Kunden die Überlegung abnimmt, wie viel Trinkgeld angemessen ist.
Zudem wirkt der Bezahlvorgang oft als Stress-Situation, in der Kunden unsicher sind, ob Trinkgeld auch per Karte gegeben werden kann.
Es sei jedoch wichtig zu beachten, dass solche Funktionen auch manipulative Designs beinhalten können, die den Kunden dazu bringen, mehr Trinkgeld zu geben, als sie ursprünglich beabsichtigt hatten.
Alberto Moliterno, Betreiber eines Restaurants in Norderstedt, berichtet, dass die Herausforderungen für die Gastronomie nach der Pandemie zugenommen haben.
Trotz Inflation und wegfallender Steuererleichterungen bleibt die Trinkgeldbereitschaft der Kunden niedrig.
Moliterno setzt jedoch nicht auf Druckmittel wie vorgeschlagene Trinkgelder in Bezahlterminals, sondern vertraut darauf, dass seine Gäste freiwillig Trinkgeld geben, wenn sie mit dem Service zufrieden sind.