Die Viertagewoche, ein Arbeitszeitmodell, das in Deutschland durch ein Pilotprojekt mit über 50 Unternehmen getestet wird, steht im Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion.
Laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung, berichtet von n-tv, verspricht dieses Modell drei Tage Wochenende, weniger Stress und eine Steigerung der Produktivität für viele Beschäftigte.
Doch Veit Hartmann vom Institut für angewandte Arbeitswissenschaft (IFAA) weist darauf hin, dass die Viertagewoche in verschiedenen Varianten existiert, die jeweils eigene Vor- und Nachteile haben.
Eine beliebte Variante ist die Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich, bei der Beschäftigte statt 40 nur noch 32 Stunden arbeiten, ohne Einbußen beim Gehalt.
Hartmann mahnt jedoch zu einem Realitätscheck und betont, dass eine direkte Produktivitätssteigerung durch die Viertagewoche schwer nachweisbar ist.
Er plädiert dafür, die Viertagewoche nicht als Allheilmittel für betriebliche Herausforderungen zu sehen, sondern als einen Baustein im Rahmen einer Flexibilisierung der Arbeitszeiten.
Die Machbarkeit einer Viertagewoche hängt stark von der Branche, dem jeweiligen Job und dem Standort ab.
Hartmann empfiehlt Pilotprojekte oder Testphasen, um Klarheit für den Betrieb und die Beschäftigten zu schaffen.
Beschäftigte sollten zudem die "rosarote Brille" abnehmen und reflektieren, wo das Modell auch Nachteile bringen kann, insbesondere in Bezug auf die Vereinbarkeit mit dem Sozialleben und anderen Verpflichtungen.