Laut Beamten verstieß das Transportunternehmen gegen das Protokoll.
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Eine Lieferung deutscher Militärmunition verschwand von einem zivilen Lastwagen nach einem Übernachtungsstopp in Sachsen-Anhalt und löste Besorgnis im Verteidigungsministerium sowie eine gemeinsame Untersuchung mit der örtlichen Polizei aus, berichtet Meetingpoint Jerichower Land.
Verteidigungsbeamte sagen, das Transportunternehmen habe offenbar gegen vertraglich festgelegte Sicherheitsauflagen verstoßen.
Das Standardprotokoll schreibt zwei Fahrer vor, damit einer das Fahrzeug während der Pausen bewachen kann, doch für diese Fahrt wurde nur ein einzelner Fahrer eingesetzt.
Nach ersten Erkenntnissen, auf die sich Der Spiegel beruft, entschied der Fahrer eigenständig, in einem Hotel zu übernachten und ließ den beladenen Lastwagen unbeaufsichtigt zurück.
Der Stopp war nicht Teil der geplanten Route.
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Gezielter Diebstahl befürchtet
Militärkreise sagten dem Magazin, ein zufälliger Einbruch erscheine unwahrscheinlich.
Stattdessen prüfen Ermittler, ob die Lieferung im Vorfeld beobachtet wurde und ob Diebe den ungeplanten Halt gezielt ausnutzten.
Die Behörden überprüfen nun die Compliance-Verfahren des Auftragnehmers, während die Polizei nach Verdächtigen und der verschwundenen Munition sucht.
Sicherheitslücke offengelegt
Der Vorfall wurde bekannt, als ein Fahrer, der mit dem Transport von Bundeswehrmunition beauftragt war, am Dienstagmorgen in einer Kaserne bei Burg eintraf und das Personal sofort Unregelmäßigkeiten im Laderaum des Lkw bemerkte, wie Meetingpoint Jerichower Land berichtet.
Ermittler sagen, das Fahrzeug sei über Nacht auf einem ungesicherten Industrieparkplatz nahe Magdeburg abgestellt worden.
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Meetingpoint Jerichower Land berichtet, unbekannte Täter seien in den Anhänger eingedrungen und hätten mehrere Kisten entwendet, während der Fahrer abwesend war.
Rund 20.000 Schuss fehlen
Eine erste Bestandsaufnahme zeigt, dass rund 10.000 Pistolenpatronen, fast 10.000 Übungsmunition für Sturmgewehre und mehrere Nebelmunitionen fehlen.
Während die Übungsmunition für Sturmgewehre keine scharfen Geschosse enthält, teilte das Verteidigungsministerium Der Spiegel mit, dass der Diebstahl dennoch ein erhebliches Risiko darstellt.
Ein Sprecher sagte: „Wir nehmen den Diebstahl sehr ernst, denn solche Munition darf nicht in die falschen Hände geraten.“
Quellen: Der Spiegel, Meetingpoint Jerichower Land