August M
Eine umfassende Neuausrichtung der US-Sicherheitsstrategie unter Präsident Donald Trump verschärft die politischen Spannungen in Europa und zwingt Regierungen dazu, sich mit dem auseinanderzusetzen, was Analysten als historischen Wendepunkt in den transatlantischen Beziehungen bezeichnen. Erstmals tauchen die Vereinigten Staaten in der jährlichen dänischen Bedrohungsanalyse auf — ein symbolischer Hinweis darauf, wie drastisch sich Washingtons Haltung seit Januar verändert hat.
Laut Steffen Gram, Auslandskorrespondent von DR News, sieht die Strategie ein Europa vor, das „aufgebrochen“ wird zugunsten stärkerer Nationalstaaten.
Die leitende Analystin Ditte Brasso Sørensen vom Thinktank Europa sagte in der Sendung The World According to Gram, dass Washington nun offen seine Unterstützung für rechte Parteien auf dem gesamten Kontinent signalisiere.
Sie sagte, die USA beabsichtigten, den „Widerstand gegen den derzeitigen europäischen Kurs zu stärken“ und nationalkonservativen Kräften den Zugang zur Regierungsgewalt zu erleichtern.
Dies spiegele das ideologische Rückgrat des Dokuments wider, das sie als in „amerikanischem nationalkonservativem Denken“ verwurzelt beschreibt und eng mit MAGA-Positionen zu Migration und freier Meinungsäußerung übereinstimme — Themen, die Europas Rechtsbewegungen teilen.
Europa muss seine Verteidigung neu denken
Über die Politik hinaus signalisiert die Strategie eine drastische Reduzierung der amerikanischen Sicherheitsrolle in Europa.
Sten Rynning, Professor für internationale Politik an der SDU, sagte gegenüber DR News, Europa müsse nun die Verantwortung für seine eigene Verteidigung übernehmen: Truppen stellen, sie führen und Ressourcen mobilisieren — ohne die USA in ihrer traditionellen Führungsrolle.
Die Botschaft sei eindeutig: Jetzt sei der Zeitpunkt gekommen, in Verteidigung zu investieren, sagte Rynning und betonte, dass Europa in der Lage sein müsse, Russland eigenständig abzuschrecken.
Quellen: DR News