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Angriff auf Chanukka-Feier erschüttert Australien

Sydney Opera House, Sydney, Australia
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Kerzen flackern im Wind, Blumen bedecken den Sand. Am weltberühmten Bondi Beach in Sydney ist aus einem Ort der Freizeit ein Platz des Gedenkens geworden. Australien sucht nach Halt, während die Aufarbeitung eines der schwersten antisemitischen Anschläge seiner Geschichte weitergeht.

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Die Tat hat eine Debatte ausgelöst, die über die Ereignisse des Sonntags hinausweist. Es geht um Sicherheit, gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Frage, wie verwundbar öffentliche Feste geworden sind.

Feier am Strand

Bondi Beach ist einer der bekanntesten öffentlichen Orte Sydneys. Der Angriff auf eine dort abgehaltene jüdische Chanukka-Feier verlieh der Tat eine besondere symbolische Bedeutung.

Viele Familien hatten sich am Strand versammelt, um den Beginn des achttägigen Lichterfests zu feiern. Die Feier fand an einem frei zugänglichen öffentlichen Strand statt.

Erkenntnisse der Ermittler

Nach Angaben der australischen Polizei wurden die mutmaßlichen Täter als Vater und Sohn identifiziert, wie Tagesschau berichtet. Die Behörden erklärten, der Angriff habe sich gezielt gegen jüdische Teilnehmer der Feier gerichtet.

15 Menschen kamen ums Leben, mindestens 40 weitere wurden verletzt, teilte die Polizei mit. Der 50-jährige Vater starb am Tatort durch Polizeischüsse, sein 24-jähriger Sohn überlebte schwer verletzt und wurde festgenommen.

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Ermittler betonten, dass sie derzeit von zwei Tätern ausgehen. Hinweise auf weitere Beteiligte gebe es nach heutigem Stand nicht.

Wer die Opfer waren

Nach Angaben des israelischen Außenministeriums befand sich mindestens ein Israeli unter den Toten. Tagesschau berichtet mit Verweis auf Jerusalem Post zudem, dass der Holocaust-Überlebende Alex Kleytman ums Leben gekommen sei.

Wie der Deutschlandfunk meldet, reichen die Altersangaben der Opfer von einem zehnjährigen Kind bis zu einem 87-jährigen Mann.

Zivilcourage im Chaos

In sozialen Netzwerken verbreiteten sich Videos, die einen Passanten zeigen, der einen der Angreifer entwaffnete. Australische Medien berichteten über einen Akt spontanen Muts inmitten der Schüsse.

Der Sender 7News identifizierte den Mann als den 43-jährigen Gemüsehändler Ahmed al Ahmed, wie RTL berichtet. Ein Angehöriger sagte: „Wir hoffen, dass er gesund wird. Er ist ein Held – 100 Prozent.“ Der Helfer wurde selbst schwer verletzt.

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Politische Folgen offen

Premierminister Anthony Albanese kündigte laut Deutschlandfunk an, bestehende Waffengesetze zu überprüfen. Diskutiert werden unter anderem strengere Regeln für private Waffenbesitzer.

Zugleich bleibt die zentrale Frage, wie jüdische Gemeinden künftig besser geschützt werden können. Nach dem Anschlag am Bondi Beach steht Australien vor der Herausforderung, Sicherheit zu gewährleisten, ohne das öffentliche Leben weiter einzuschränken.

Quellen: 7News, Deutschlandfunk, Jerusalem Post, RTL, Tagesschau