Der Präsident bezeichnet das Flugzeug als ein „Geschenk“, aber das ist nicht die ganze Geschichte.
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Der Präsident bezeichnet das Flugzeug als ein „Geschenk“, aber das ist nicht die ganze Geschichte.
Was ist los?

Während seiner Reise in den Nahen Osten wurde dem US-Präsidenten Donald Trump von der königlichen Familie Katars ein Boeing 747-8 Jumbojet angeboten – mit einem geschätzten Wert von 400 Millionen Dollar. Das Flugzeug soll der US-Luftwaffe bzw. dem Verteidigungsministerium übergeben werden.
Nimmt Trump das Angebot an?

Donald Trump erklärte, dass er plane, das Flugzeug anzunehmen. Er bezeichnete es als ein „kostenloses, sehr teures Flugzeug“ und sprach von einer „großartigen Geste Katars“.
Wofür soll es verwendet werden?

Laut Trump könnte das Flugzeug vorübergehend als Ersatz für die Air Force One dienen. Die US-Regierung wartet derzeit auf die Lieferung zweier neuer Maschinen, doch diese wurde bereits mehrfach verschoben.
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Wo liegt das Problem?

Es gibt mehrere Probleme im Zusammenhang mit einer möglichen Annahme des Flugzeugs – wirtschaftlicher, sicherheitsrelevanter und rechtlicher Natur.
Sicherheit an erster Stelle

Die Air Force One ist nicht nur ein Flugzeug – sie ist ein fliegendes Kommandozentrum. Richard Aboulafia, Experte für Militärflugzeuge und Geschäftsführer von AeroDynamic Advisory, warnt davor, dass die Nutzung des neuen Flugzeugs als Ersatz für die Air Force One eine Vielzahl an Problemen verursachen könnte.
Ein Werkzeug, kein Transportmittel

Im Gespräch mit Defense News erklärte der Experte, dass die Air Force One als fliegender Krisenstab und Kommandoposten fungieren soll – und dass die Umrüstung einer 747 sich bis in die 2030er-Jahre hinziehen könnte.
Heute gratis – morgen teuer?

Damit sind wir beim wirtschaftlichen Aspekt. Auch wenn Trump das Flugzeug als Geschenk bezeichnet, mag das derzeit zutreffen – doch soll es tatsächlich zur neuen Air Force One umgerüstet werden, wären mit dem Umbau enorme Kosten verbunden.
Die Aufrüstung könnte über 1 Milliarde Dollar kosten

Laut NBC News schätzen Experten, dass das Zerlegen, erneute Zusammensetzen und Hochrüsten der 747 die Steuerzahler mehr als das Doppelte des geschätzten Werts kosten könnte – mit einer möglichen Endsumme von über einer Milliarde Dollar.
Ist das überhaupt legal?

Unabhängig von Sicherheits- und Wirtschaftsaspekten wirft der Fall erhebliche rechtliche Fragen auf. Es könnte als Korruption gewertet werden – und tatsächlich könnte die US-Verfassung das ganze Vorhaben verhindern.
Geschenke müssen genehmigt werden

Laut Reuters schreibt eine Klausel der US-Verfassung vor, dass Geschenke von einem „König, Prinzen oder ausländischen Staat“ vom Kongress genehmigt werden müssen. Mehrere republikanische Abgeordnete haben Trumps Vorhaben bereits unter Berufung auf Sicherheitsbedenken kritisiert.
Keine Geschenke über das Gehalt hinaus

Eine weitere Verfassungsbestimmung untersagt es dem Präsidenten, Geschenke anzunehmen, die über das Gehalt des Amtes hinausgehen.
Jetzt heißt es abwarten

Ob Trump das Flugzeug annimmt, ob der Kongress zustimmt und ob er es nach seiner Amtszeit behalten darf – all das sind Fragen, auf deren Antworten wir warten müssen. Eines ist jedoch sicher: Diese Angelegenheit hat die Aufmerksamkeit wieder auf die US-amerikanischen Antikorruptionsgesetze gelenkt.