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„Minority Report“ wird Realität: Gefängnisse setzen KI ein, um gewalttätiges Verhalten von Insassen vorherzusagen

„Minority Report“ wird Realität: Gefängnisse setzen KI ein, um gewalttätiges Verhalten von Insassen vorherzusagen

Das System soll außerdem eingesetzt werden, um Mobiltelefone aufzuspüren und den Schmuggel von Drogen in Gefängnisse zu bekämpfen.

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Das System soll außerdem eingesetzt werden, um Mobiltelefone aufzuspüren und den Schmuggel von Drogen in Gefängnisse zu bekämpfen.

Was passiert gerade?

UK-Gefängnisbeamte sollen bald mit KI-Software ausgestattet werden, die Insassen identifizieren kann, die möglicherweise gewalttätig werden könnten – bevor eine Tat geschieht, berichtet The Times.

Justizministerin kündigt zukunftsweisendes Konzept an

Die Initiative ist Teil einer umfassenderen Regierungsstrategie, um in überfüllten und gefährlichen Gefängnissen wieder Kontrolle zu gewinnen.

Justizministerin Shabana Mahmood wird die neue Technologie in dieser Woche offiziell vorstellen – ein bedeutender Schritt zur verstärkten Einbindung künstlicher Intelligenz in das britische Strafrechtssystem.

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Sie betont, dass die Werkzeuge dazu beitragen sollen, Gefängnisse sicherer und besser kontrollierbar zu machen.

So funktioniert der Prädiktor

Die KI analysiert verschiedene Datenpunkte – darunter das Alter eines Insassen und dessen bisheriges gewalttätiges Verhalten während der Haft.

Auf dieser Grundlage erstellt sie Risikoprofile, mit deren Hilfe Beamte auf Gefängnisflügeln potenzielle Eskalationen frühzeitig erkennen und durch gezielte Intervention oder Isolation präventiv eingreifen können.

Erinnerungen an Hollywoods „Precrime“

Deutliche Parallelen werden zur Sci-Fi-Verfilmung Minority Report (2002) gezogen, in der eine futuristische Polizeieinheit mithilfe übersinnlicher Fähigkeiten Verbrechen verhindert, bevor sie geschehen.

Im realen System beruhen die Vorhersagen jedoch auf Datenanalyse und maschinellem Lernen – nicht auf drei medial begabten Personen, die an eine Maschine angeschlossen sind.

KI geht über körperliche Bedrohungen hinaus

Ein weiterer Bestandteil des Konzepts ist ein KI-Modul, das Nachrichten von beschlagnahmten Mobiltelefonen in Gefängnissen analysiert.

Die Software erkennt Codewörter und Muster, die auf geplante Gewalttaten, Fluchtversuche oder Schmuggel von verbotenen Substanzen hinweisen könnten.

Beschlagnahmte Handys enthüllen kriminelle Netzwerke

Insassen nutzen häufig illegale Mobiltelefone, um Bandenaktivitäten, Drogenhandel und Einschüchterung zu koordinieren.

In Tests durchforstete die KI mehr als 8,6 Millionen Nachrichten von 33.000 Geräten – und half den Behörden dabei, organisierte Strukturen sowie die Kommunikation zwischen Gefängnissen aufzudecken.

Gewalt eskaliert – dringender Handlungsbedarf

Mit über 10.600 Angriffen auf Gefängnispersonal im vergangenen Jahr – ein Anstieg um 15 % – ist der Bedarf an präventiver Technologie dringender denn je.

Das entspricht durchschnittlich etwa 29 Angriffen pro Tag – und macht den Beruf gefährlicher als je zuvor.

Überfüllung treibt Spannungen weiter an

Laut Untersuchungen des Justizministeriums besteht ein direkter Zusammenhang zwischen Gefängnisüberfüllung und Gewalt.

Im August vergangenen Jahres lag die Auslastung der Haftanstalten in England und Wales bei 99 Prozent, mit nur noch 80 freien Betten – ein Zustand, der die Spannungen weiter verschärft und frühzeitiges Eingreifen umso wichtiger macht.

Drohnen, Drogen und ein belagertes Gefängnissystem

Auch der Schmuggel entwickelt sich weiter: Drohnen können mittlerweile bis zu 10 Kilogramm schwere Pakete in Gefängnishöfe abwerfen.

Chefinspektor Charlie Taylor warnt, dass den Insassen ein „Drogenmenü“ zur Verfügung steht – und weist zugleich auf die alarmierende Möglichkeit hin, dass Drohnen künftig auch für Gefängnisausbrüche genutzt werden könnten.

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