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Polen: NATO erwägt erneut die Einrichtung einer Flugverbotszone über Teilen der Ukraine

NATO, Ukraine
RUMANA FERDOUSI / Shutterstock.com

Russland hat erklärt, dass eine solche Zone zu einer militärischen Konfrontation zwischen der NATO und Russland führen würde.

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Russland hat erklärt, dass eine solche Zone zu einer militärischen Konfrontation zwischen der NATO und Russland führen würde.

Was passiert?

Am 10. September startete Russland einen dreisten Drohnenangriff, der den polnischen Luftraum verletzte: 19 Drohnen überquerten die Grenze.

Polen konnte lediglich vier abschießen, und eine stürzte fast 400 Kilometer von der Ukraine entfernt ab.

Trotz dieser Verletzung von NATO-Gebiet gab es bislang kaum spürbare Vergeltungsmaßnahmen – eine Tatsache, die nicht unbemerkt geblieben ist.

Polnischer Außenminister: „Russland hat diese Konfrontation verloren“

Trotz des Fehlens einer entschlossenen militärischen Reaktion erklärte der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski gegenüber der Kyiv Independent, er glaube, dass Russland schlechter aus dieser Situation hervorgegangen sei.

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Auf der Yalta European Strategy-Konferenz sagte Sikorski: „Ich denke, Russland hat diese Konfrontation verloren“ – und verwies auf den Zusammenhalt der NATO sowie auf die ergriffenen diplomatischen Schritte.

Artikel 4 aktiviert – aber Artikel 5 noch in weiter Ferne

Nach dem Vorfall rief Polen offiziell Artikel 4 des NATO-Vertrags an, der Konsultationen unter den Bündnispartnern ermöglicht.

Die Voraussetzungen für Artikel 5, der eine kollektive militärische Reaktion verpflichtend machen würde, waren jedoch nicht erfüllt.

Sikorski erklärte, dass, da niemand ums Leben gekommen sei und der Schaden minimal war, ein Gegenschlag bisher nicht zur Debatte gestanden habe.

NATO startet „Eastern Sentry“

Als Reaktion auf den Angriff kündigte die NATO eine neue Abschreckungsmission namens Eastern Sentry an.

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Diese verstärkt Überwachung und Einsatzbereitschaft an der Ostflanke des Bündnisses, doch Kritiker merken an, dass direkte Maßnahmen ausbleiben.

Sikorski bezeichnete die Antwort der Allianz dennoch als „geschlossen“ und betonte, dass sie ein klares Signal an Moskau sende.

Flughafen Rzeszów: Eine kritische Grenze

Sikorski warnte, Russland bewege sich gefährlich nahe daran, die roten Linien der NATO zu überschreiten.

Einige Berichte deuten darauf hin, dass die Flugbahn der Drohnen auf den Flughafen Rzeszów zeigte – ein zentrales Drehkreuz für den Transport westlicher Hilfe in die Ukraine.

Ein Angriff dort, so Sikorski, könnte eine deutlich stärkere NATO-Reaktion auslösen – möglicherweise sogar die Aktivierung von Artikel 5.

Polen und Ukraine verstärken Zusammenarbeit bei Drohnenabwehr

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Nach dem Angriff bot die Ukraine Polen Unterstützung beim Ausbau der elektronischen Kriegsführung und der Abwehr von Drohnen an.

Im Gegensatz zur NATO verfügt die Ukraine über Erfahrung im Einsatz günstiger, improvisierter Systeme gegen russische Drohnen.

Gemeinsame Trainingsmaßnahmen zwischen polnischen und ukrainischen Streitkräften sind bereits in Planung.

Putins Angriff stärkt Polen und Ukraine

Sikorski ist überzeugt, dass der Drohnenangriff die NATO nicht geschwächt, sondern die Bindungen zwischen Polen und der Ukraine gestärkt habe.

„Unsere Öffentlichkeit fordert nun zu Recht eine engere Zusammenarbeit mit der Ukraine“, sagte er und verwies auf Kyivs hochmoderne Drohnentaktiken als entscheidenden Vorteil.

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Putin habe damit womöglich eine schnellere militärische Kooperation zwischen den Nachbarstaaten „beschleunigt“.

NATO-Luftabwehr über der Ukraine wieder im Gespräch

Die Idee einer NATO-gestützten Luftabwehr über Teilen des ukrainischen Territoriums rückt erneut in den Fokus.

Sikorski wies darauf hin, dass der ukrainische Außenminister Andrii Sybiha diesen Vorschlag nach dem Drohnenangriff erneut vorgebracht habe.

„Wir verwalten unseren Luftraum gemeinsam“, sagte Sikorski – und deutete damit auf eine mögliche Verschiebung in der öffentlichen und politischen Unterstützung hin.

Sikorski: NATO hat sich als bereit und geschlossen gezeigt

Trotz Kritik an der begrenzten NATO-Reaktion blieb Sikorski standhaft.

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„Ich glaube, wir haben Russland gezeigt, dass die NATO bereit und geeint ist“, erklärte er. Er argumentierte, dass diplomatische Geschlossenheit und verstärkte Verteidigungskoordination derzeit als Abschreckung ausreichen.

Doch der Druck auf entschiedenere Maßnahmen wächst, sollte die Bedrohung anhalten.

Medwedew: Abschuss russischer Drohnen bedeutet Krieg

Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew äußerte sich auf Telegram, nachdem Sikorski die Option einer Flugverbotszone über der Ukraine ins Spiel gebracht hatte, und warnte vor gravierenden Folgen.

„Das kann nur eines bedeuten: NATO und Russland im Krieg“, schrieb Medwedew.

Trumps isolationistische Haltung sorgt für Unsicherheit

US-Präsident Donald Trump schlug in einem Interview mit Fox News einen konträren Ton an. Er sagte, er werde „niemanden verteidigen“, solange nicht alle NATO-Mitglieder russisches Öl vollständig boykottierten und Zölle gegen China verhängten.

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Sikorski unterstützte Forderungen, die Abhängigkeit von russischer Energie zu reduzieren, äußerte sich jedoch zurückhaltend zu weitergehenden wirtschaftlichen Maßnahmen.

Dieser Artikel wurde von Jens Asbjørn Bogen erstellt und veröffentlicht, wobei möglicherweise KI für die Erstellung verwendet wurde