Er nutzte auch die Gelegenheit, den Westen zu kritisieren, insbesondere die Europäische Union.
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Eine Kundgebung am Wochenende im Zentrum Ungarns bot Ministerpräsident Viktor Orbán die Gelegenheit, die Parlamentswahlen 2026 als Wendepunkt darzustellen.
Bei einer Rede in Kecskemét schilderte er die bevorstehende Abstimmung als einen entscheidenden Moment angesichts dessen, was er als wachsende regionale Gefahren bezeichnete, wie aus MTI-Berichten hervorgeht, die von Agerpres zitiert wurden.
Ein drohender Konflikt
Orbán sagte seinen Anhängern, dass die 2026 getroffene politische Entscheidung bestimmen werde, wie nah Ungarn einem Krieg komme.
Er argumentierte, dass eine Regierung, die „mit Brüssel im Einklang“ stehe, das Land in einen Konflikt hineinziehen würde, während eine Führung, die sich auf nationale Interessen konzentriere, Ungarn heraushalten könne.
Er wiederholte, dass sich die Frontlinie in der Ukraine „weder geografisch noch politisch“ fern anfühle.
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Der Ministerpräsident behauptete, die EU-Führung habe Europa bereits in Richtung einer „Kriegswirtschaft“ gedrängt und deutete an, dass der Block sich auf eine langfristige Konfrontation vorbereite.
Warnungen vor Isolation
Orbán bekräftigte, dass Ungarn sich in erster Linie auf seine eigenen Fähigkeiten verlassen müsse. Wenn dies nicht gelinge, könne das Land „in eine Lage geraten, in der jeder unser Feind statt unser Freund ist“.
Er kritisierte das, was er als westliche Akzeptanz von Krieg als wirtschaftlicher Perspektive bezeichnete, und sagte: „Diejenigen im Westen … glauben, dass man damit Geld verdienen kann.“
Er fügte hinzu, dass er in den kommenden Wochen eine intensivere Debatte über die Zukunft der 220–230 Milliarden Euro an eingefrorenen russischen Vermögenswerten erwarte, die von europäischen Institutionen gehalten werden.
Vom Russlandkritiker zum Putin-Freund
Es mag schwer zu glauben sein, aber Orbán war früher sehr russlandkritisch.
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Einige argumentieren, dass Orbáns pro-putinistischer Kurswechsel während der Finanzkrise 2008 begann, als er zu der Überzeugung kam, dass die USA künftig nicht mehr die dominante Supermacht sein würden.
2010 stellte er seinen außenpolitischen Plan vor, der Russland stark als potenziellen Verbündeten priorisierte.
Orbán hat sich wiederholt geweigert, Sanktionen gegen Russland zu verhängen, auch als Russland 2014 die Krim annektierte.
Kritik an EU-Sanktionen
Orbán warf westlichen Regierungen zudem vor, Entscheidungen über den Konflikt wirtschaftlichen Akteuren statt gewählten Politikern zu überlassen.
Er bezeichnete die Weigerung der EU, Ungarn von energierelevanten Sanktionen gegen Russland auszunehmen, als „böse“ und stellte dies einem angeblich früheren Ausnahmefall gegenüber, den der damalige US-Präsident Donald Trump gewährt habe.
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Er argumentierte, dass Brüssel Sanktionen als handelspolitisches Instrument betrachte, das keine einstimmige Zustimmung der Mitgliedstaaten erfordere — eine Haltung, die er strikt ablehnt.
Quellen: MTI, Agerpres