Laut Berichten des Guardian haben die spanischen Behörden eine große Notfalloperation außerhalb Barcelonas eingeleitet, nachdem bei Wildschweinen erstmals seit fast 30 Jahren Afrikanische Schweinepest nachgewiesen wurde.
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The Guardian berichtet, dass eine sechs Kilometer große Sperrzone um Bellaterra eingerichtet wurde, nachdem zwei dort verendete Wildschweine positiv auf Afrikanische Schweinepest (ASP) getestet worden waren. Fachleute untersuchen zudem acht weitere Verdachtsfälle.
Kataloniens Landwirtschaftsminister Òscar Ordeig sagte, das Virus könnte durch kontaminiertes Fleisch in das Gebiet gelangt sein, das von einem Wildschwein gefressen wurde.
„Die Wahrscheinlichkeit, dass der Ursprung verarbeitetes Fleisch, ein Sandwich oder ein kontaminiertes Produkt war … ist hoch“, sagte er im Lokalradio und betonte, dass es sich weiterhin um eine Hypothese handelt.
Ordeig erklärte, dass 117 Einsatzkräfte der spanischen Militärischen Notfalleinheit entsandt wurden, um betroffene Gebiete zu desinfizieren, Kadaver zu entfernen und die Zone mithilfe von Drohnen zu überwachen.
Öffentliche Warnungen
Die Behörden fordern die Bevölkerung auf, Wildschweine nicht zu füttern und den Notdienst zu kontaktieren, wenn sie tote Tiere finden.
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Kataloniens Regionalpräsident Salvador Illa sagte gegenüber The Guardian, die Reaktion sei sofort erfolgt und „mit voller Transparenz“. Er fügte hinzu: „Wir arbeiten … um den Ausbruch zu stoppen, um den Sektor zu unterstützen und zu schützen.“
Spaniens Landwirtschaftsminister Luis Planas führte Gespräche mit Vertretern der Schweinebranche und erklärte, die Regierung setze „alle ihre Mechanismen in Kraft“, um eine Ausbreitung einzudämmen und die Exporte zu sichern.
Exportdruck
Spanien ist der größte Schweinefleischproduzent der EU und exportiert jährlich Produkte im Wert von mehr als 8,8 Milliarden Euro. The Guardian berichtet, dass China — ein Schlüsselkunde und Empfänger von fast 42 % der spanischen Exporte in Drittländer — die Einfuhren aus der Provinz Barcelona vorübergehend gestoppt hat, aber weiterhin Fleisch aus anderen Regionen akzeptiert.
Umgang mit einer altbekannten Bedrohung
Die Afrikanische Schweinepest ist für Menschen ungefährlich, verläuft für Schweine jedoch meist tödlich. The Guardian weist darauf hin, dass das Virus in Ländern wie China und Deutschland massive Verluste verursacht hat und sich durch infizierte Tiere, Zecken und kontaminierte Fleischprodukte verbreiten kann.
Da ASP in verarbeitetem Fleisch Monate und in gefrorenen Kadavern sogar Jahre überleben kann, sind die Behörden besonders besorgt über eine grenzüberschreitende Übertragung über Lebensmittel.
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Quelle: The Guardian