Japans bekannteste Opferorganisation hat die Regierung eindringlich gewarnt.
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Die Debatte über Pläne, die langjährige Nicht-Atomwaffen-Politik des Landes zu überarbeiten, gewinnt an Fahrt.
Hibakusha-Gruppen befürchten, dass Tokio die Beschränkungen für die Stationierung von Atomwaffen lockern könnte.
Sie argumentieren, dass gerade das einzige Land, das im Krieg Atombombenangriffe erlitten hat, die Tür zu nuklearen Einsätzen nicht wieder öffnen dürfe.
Neue Besorgnis
Laut Berichten der PAP sandte die Nihon-Hidankyo-Vereinigung, die die Überlebenden von Hiroshima und Nagasaki vertritt, einen offiziellen Appell an Premierministerin Sanae Takaichi.
Sie forderten sie auf, Japans Drei Nichtnuklearen Prinzipien zu bewahren.
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Diese Regeln verbieten den Besitz, die Herstellung und die Einführung von Atomwaffen auf japanischem Boden.
Die Organisation warnte:
„Wir können nicht zulassen, dass Atomwaffen nach Japan gebracht werden, und wir können nicht zulassen, dass das Land zu einer Basis für einen Atomkrieg oder zum Ziel nuklearer Angriffe wird.“
Nihon Hidankyo, dem 2024 der Friedensnobelpreis für sein Engagement verliehen wurde, verlangte, dass bestehende Verbote durch rechtliche Garantien geschützt werden.
Debatte über Kurswechsel
Die Nachrichtenagentur Kyodo berichtete, dass die Premierministerin erwäge, das dritte Prinzip zu überarbeiten, da die Beschränkungen für die Einführung von Atomwaffen nach Japan die Glaubwürdigkeit der amerikanischen Abschreckung schwächen könnten.
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Takaichi, die im Oktober ihr Amt antrat, hat die Stärkung der nationalen Verteidigung zu einer zentralen Priorität gemacht.
Eine solche Revision wäre ein bedeutender Bruch mit der sicherheitspolitischen Linie der Nachkriegszeit.
Seit 1945 steht Japan unter dem nuklearen Schutzschirm der USA, während es international für Nichtverbreitung eintritt und sich als Vorkämpfer für eine atomwaffenfreie Welt präsentiert.
Historische Bedeutung
Die Debatte hat eine tiefe emotionale Tragweite.
Als die USA 1945 Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki abwarfen, starben mehr als 200.000 Menschen.
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Die Überlebenden, die hibakusha, kämpfen seit Jahrzehnten gegen die Rückkehr von Atomwaffen auf japanisches Territorium.
Die Gedenkstätten in beiden Städten führen inzwischen mehr als 457.000 Namen von Menschen auf, die in den Angriffen starben oder später an strahlenbedingten Krankheiten verstarben.
Für die Hibakusha-Gruppen wäre jede Abschwächung von Japans nichtnuklearer Haltung ein Verrat an diesem Vermächtnis.
Quellen: WP, PAP, Kyodo News