Jens Asbjørn Bøgen
Die Frage ist, ob Russland in der Lage ist, die Verluste auszugleichen.
Seit Beginn des Krieges in der Ukraine haben die russischen Streitkräfte nach den neuesten Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums schätzungsweise 432 Flugzeuge verloren.
Diese Zahlen sind nicht verifiziert, doch es wird versucht, die tatsächliche Höhe der Verluste zu ermitteln.
Laut Defense Blog hat die Open-Source-Beobachtungsgruppe Oryx mindestens 41 abgeschossene russische Su-34-Bomber visuell bestätigt. Die Gruppe betont jedoch, dass die tatsächliche Zahl höher liegen könnte, da sie ausschließlich visuell bestätigte Verluste erfasst.
Zuvor hatte die Gruppe bereits acht abgeschossene russische Su-35-Kampfjets verifiziert.
Doch Verluste sind das eine – ob die russische Armee in der Lage ist, diese auszugleichen, ist eine andere Frage.
Der Kreml hält sich hinsichtlich der Auffüllung von Ausrüstung bedeckt. Nun sagen ukrainische Quellen jedoch, sie hätten herausfinden können, wie viele Jets und Bomber Russland seinen Streitkräften im Jahr 2025 hinzugefügt hat.
14 Bomber, 10 Jets
Ukrainische Quellen schätzen, dass Russlands Rüstungsindustrie seine Streitkräfte im Jahr 2025 mit rund 14 Su-34-Frontbombern und etwa 10 Su-35S-Kampfjets versorgt hat.
Demnach haben diese Lieferungen Moskaus verfügbare Kampfflugzeugflotte in einer Phase anhaltender Operationen erweitert.
Die Zahlen wurden bislang nicht unabhängig verifiziert.
Sicherere Startzonen
Ukrainischen Einschätzungen zufolge werden viele russische Luftangriffe weiterhin aus dem russischen Luftraum heraus gestartet. Kyjiw ist nach wie vor daran gehindert, einige von Partnern gelieferte Raketen gegen diese Basen einzusetzen.
Nach Angaben ukrainischer Experten haben diese Einschränkungen den Druck auf russische Flugplätze verringert und es den Flugzeugen ermöglicht, näher an der Grenze zu operieren, ohne regelmäßig mit weitreichenden Angriffen konfrontiert zu sein.
Trotz Sanktionen, die den Einsatz vereinfachter Komponenten erzwungen haben, sagen Analysten, dass Russlands Fähigkeit, neue Flugzeuge in Dienst zu stellen, dazu beiträgt, den Druck aufrechtzuerhalten.
Ukrainische Einheiten in mehreren Sektoren berichten weiterhin von Gleitbombenangriffen auf Stellungen, Logistikknoten und Truppenkonzentrationen, die aus Entfernungen außerhalb der Reichweite der meisten Luftabwehrsysteme gestartet werden.
Gleitbomben und moderne Kampfjets
Die Su-34, die vom Suchoi-Konstruktionsbüro entwickelt wird, ist für Angriffsmissionen ausgelegt und wird häufig eingesetzt, um Gleitbomben und andere präzisionsgelenkte Munition außerhalb der Reichweite der ukrainischen Luftverteidigung abzuwerfen.
Die Su-35S gilt als Russlands modernster in Serie produzierter Luftüberlegenheitsjäger.
Analysten zufolge ermöglichen die zusätzlichen Flugzeuge Russland, eine höhere Einsatzfrequenz aufrechtzuerhalten und zugleich eine stärkere Jagdflugzeugabsicherung nahe der Front zu gewährleisten.
Quellen: Defense Blog, Oryx, War_Home/Telegram, Ukrainisches Verteidigungsministerium