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US-Venezuela-spannungen eskalieren, Caracas spricht von „Kriegstreiberei“ wegen Trumps Ölblockade

USA, Venezuela

Eine deutliche Eskalation der Spannungen zwischen Washington und Caracas zeichnet sich ab, nachdem der US-Präsident einen drastischen Schritt angekündigt hat, der Venezuelas lebenswichtige Öleinnahmen ins Visier nimmt. Die Entscheidung hat Warnungen vor einem Konflikt ausgelöst und scharfe Verurteilungen seitens der venezolanischen Regierung nach sich gezogen.

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Die Ankündigung fügt einer langjährigen Konfrontation ein neues und volatiles Kapitel hinzu.

Blockade erklärt

US-Präsident Donald Trump hat eine von ihm als „total und vollständig“ bezeichnete Blockade aller sanktionierten Öltanker angeordnet, die Venezuela anlaufen oder verlassen.

Die venezolanische Regierung wies den Schritt zurück, verurteilte ihn als „kriegstreiberische Drohungen“ und warf Washington vor, zu versuchen, sich venezolanische Ressourcen anzueignen.

Analysten sagen, die Ankündigung werfe rechtliche und diplomatische Fragen auf, etwa ob eine Seeblockade außerhalb eines erklärten bewaffneten Konflikts verhängt werden könne und ob der Schritt das Risiko von Fehlkalkulationen in stark frequentierten karibischen Schifffahrtsrouten erhöhe, in denen Handels- und Militärschiffe in unmittelbarer Nähe operieren.

Ausweitung des Terrorlabels

Während Trump Venezuela wiederholt des Drogenschmuggels beschuldigt hat, haben US-Behörden bislang keine öffentlichen Beweise dafür vorgelegt, dass die ins Visier genommenen Schiffe Drogen wie Fentanyl oder Kokain transportierten.

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Der Beitrag deutete darauf hin, dass die Terrorismus-Einstufung, die zuvor persönlich auf Maduro angewandt worden war, nun auf seine gesamte Regierung ausgeweitet werde.

Sanktionen und Beschlagnahmungen

Im vergangenen Monat stufte die US-Regierung das Cartel de los Soles offiziell als ausländische Terrororganisation ein und behauptete, es werde von Maduro geführt — eine Anschuldigung, die er zurückweist.

Die venezolanische Regierung beschuldigte die USA, „die Besatzung entführt“ und das Schiff gestohlen zu haben.

Rechtliche und politische Folgen

Trump erläuterte nicht, wie die Blockade durchgesetzt werden soll. Der Schritt stieß im eigenen Land auf Kritik: Der demokratische Kongressabgeordnete Joaquin Castro bezeichnete ihn als „zweifellos einen Akt des Krieges“.

Castro erklärte, US-Abgeordnete würden über eine Resolution abstimmen, die den Präsidenten anweisen solle, die Feindseligkeiten mit Venezuela zu beenden.

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Die USA lehnen Maduro seit Jahren ab und argumentieren, seine Regierung sei illegitim und für weitreichende Menschenrechtsverletzungen verantwortlich. Am Dienstag warnte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, Venezuelas „Vorgehen gegen den zivilgesellschaftlichen Raum habe sich verschärft und ersticke die ‚Freiheiten der Menschen‘“.

Quellen: BBC