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Zwei britische Staatsbürger riskieren den Tod durch ein Erschießungskommando wegen Drogenhandels

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Laut den Behörden sind die beiden Männer wegen des Schmuggels großer Mengen Kokain angeklagt.

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Kaum eine Woche nachdem ein britischer Reisender wegen Drogendelikten vor einem indonesischen Gericht erschienen war, sieht sich ein weiterer nun demselben gefährlichen juristischen Weg gegenüber.

Der jüngste Angeklagte, ein 48-jähriger Hausverwalter aus Südengland, soll Berichten mehrerer Medien, darunter Express, zufolge dabei geholfen haben, mehr als ein Kilogramm Kokain auf die Insel zu schmuggeln.

Staatsanwälte sagen, der Fall sei Teil einer zunehmenden Anstrengung, drogenbezogene Routen mit Auslandsbezug nach Bali zu unterbinden – ein Reiseziel, das im vergangenen Jahr eine Rekordzahl internationaler Besucher verzeichnete.

Erste Vorwürfe kommen ans Licht

The Sun zitiert indonesische Staatsanwälte mit der Aussage, dass Piran Ezra Wilkinson aus Chichester in West Sussex wegen Besitzes und Verbreitung von Drogen der Klasse A angeklagt ist.

Bei einer Verurteilung könnte ihm Indonesiens Höchststrafe für Drogenhandel drohen, einschließlich der Hinrichtung durch ein Erschießungskommando.

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Die Anklagepunkte entsprechen jenen, die wenige Tage zuvor gegen den ebenfalls britischen Kial Robinson, 29, aus Littlehampton erhoben wurden, wie The Independent berichtete.

Robinsons Anhörung begann vergangene Woche; ihm wird vorgeworfen, eine ähnliche Menge Kokain in das Land gebracht zu haben.

Festnahme in einer Luxusvilla

Während Wilkinsons Verhandlung schilderte Staatsanwalt Made Dipa Umbara, wie Beamte bei einem Einsatz am 4. September in einer Villa nahe Canggu vorgingen.

Laut Express sagte Umbara vor Gericht: „Er wurde um 2.30 Uhr festgenommen, nachdem er zwei Plastiktüten mit Kokain erhalten hatte, mit einem Gesamtgewicht von 1.343,67 Gramm brutto bzw. 1.321 Gramm netto.“

Ermittler behaupten, Robinson – bereits in Gewahrsam, nachdem bei Flughafenkontrollen Kokain in seinem Rucksack entdeckt worden war – habe den Auftrag gehabt, an Wilkinsons Villatür zu klopfen, um die Pakete zuzustellen. Wilkinson, so die Staatsanwaltschaft, habe nicht gewusst, dass Robinson am Vorabend festgenommen worden war.

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Hinweise auf ein größeres Schema

Beamte hatten zuvor erklärt, Robinson sei über Barcelona und Istanbul angereist und mit rund 1,32 Kilogramm Kokain in einer Samsonite-Tasche aufgegriffen worden.

Die Polizei sagt, er habe später behauptet, Wilkinson und ein nur als Santos identifizierter Mann stünden hinter dem Plan.

Robinson soll den Ermittlern berichtet haben, er sei mit Kryptowährung im Wert von 2.280 Pfund für seine Reise bezahlt worden und habe weitere 3.600 Pfund für die erfolgreiche Lieferung erwartet.

Indonesische Behörden sagen, Bali sei zu einem lukrativen Ziel für Kokainnetzwerke geworden; die lokalen Straßenpreise überträfen jene in großen europäischen Städten bei Weitem. Die Nationale Drogenbehörde des Landes warnte kürzlich, die Insel sei nun fest in internationale Schmuggelrouten eingebunden.

Bali setzt bei Hinrichtungen das Erschießungskommando ein; es wurde jedoch seit 2015 nicht mehr angewandt, berichtet The Independent.

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Quellen: The Independent, The Sun, Express, Daily Mail