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SpaceX: China hätte beinahe Starlink-Satelliten getroffen

SpaceX: China hätte beinahe Starlink-Satelliten getroffen
Albert89 / Shutterstock

Dieses Mal wurde die Fehlertoleranz in Metern gemessen.

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Die zunehmende Überfüllung der niedrigen Erdumlaufbahn ist zu einem vertrauten Thema geworden, da Satellitenstarts weltweit stark zunehmen.

Beinahe-Zusammenstöße sind inzwischen so häufig, dass Betreiber regelmäßig Umlaufbahnen anpassen, um Raumfahrzeuge voneinander fernzuhalten. Ein jüngster Vorfall hat jedoch erneut verdeutlicht, wie fragil die Koordination im All sein kann.

Beinahe-Kollision

Laut SpaceX ereignete sich Anfang Dezember eine potenziell gefährliche Begegnung, nachdem eine chinesische Rakete einen Satelliten in die Umlaufbahn gebracht hatte.

Das Objekt wurde auf eine Flugbahn gesetzt, die es direkt in den Weg eines Starlink-Satelliten mit der Kennung STARLINK-6079 führte.

Michael Nicolls von SpaceX sagte, das Starlink-Raumfahrzeug habe seine Triebwerke rasch zünden und den Kurs ändern müssen, um einen Zusammenstoß zu vermeiden.

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Die beiden Objekte passierten sich in einem Abstand von etwa 200 Metern — eine extrem geringe Distanz angesichts der hohen Orbitalgeschwindigkeiten.

Zwar kommen enge Annäherungen regelmäßig vor, doch SpaceX erklärte, dieser Fall sei besonders gewesen, da die Startflugbahn nicht ordnungsgemäß mit anderen Satellitenbetreibern abgestimmt worden sei.

Bedenken zur Koordination

Vertreter von SpaceX sagten, chinesische Ingenieure hätten vor dem Start nicht ausreichend Flugbahndaten geteilt, was die Möglichkeiten anderer Betreiber eingeschränkt habe, rechtzeitig Ausweichmanöver zu planen.

Nach Angaben des Unternehmens gehört der mangelnde transparente Datenaustausch zu den größten Risiken moderner Orbitaloperationen.

Satelliten in niedriger Erdumlaufbahn umrunden den Planeten etwa alle 90 Minuten und kennen keine nationalen Grenzen.

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Eine Kollision könnte Tausende Trümmerteile erzeugen, die Raumfahrzeuge aus allen Ländern bedrohen und möglicherweise Kettenreaktionen auslösen.

In diesem Fall stand das beteiligte Objekt im Zusammenhang mit einem Start der chinesischen Kinetica-1-Rakete.

Startdetails

Kinetica-1 hob am 9. Dezember vom Jiuquan Satellite Launch Center in der Wüste Gobi ab. China Daily berichtete, dass die Rakete sechs chinesische Mehrzwecksatelliten sowie Nutzlasten internationaler Partner transportierte.

CAS Space, das die Nutzlasten betreibt, erklärte, man verlasse sich auf ein bodengestütztes Weltraumlageerfassungssystem, um Startfenster zu wählen, die bekannte Satelliten und Trümmer meiden.

Das Unternehmen teilte mit, den Vorfall zu untersuchen, und räumte ein, dass eine engere Zusammenarbeit mit anderen Betreibern erforderlich sei.

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Ein wachsendes Problem

Beide Seiten stimmten in einem übergeordneten Punkt überein: Die Überlastung der Umlaufbahnen nimmt rasant zu. SpaceX allein hat nahezu 9 300 Starlink-Satelliten im All, von denen fast ein Drittel im Jahr 2025 gestartet wurde.

Da jeder Satellit eine Lebensdauer von etwa fünf Jahren hat, muss die Konstellation kontinuierlich erneuert werden.

Daten der Europäischen Weltraumorganisation verdeutlichen das Ausmaß der Herausforderung. Derzeit befinden sich rund 13 000 funktionsfähige Satelliten in der Umlaufbahn, daneben Zehntausende größere Trümmerobjekte und Millionen kleiner Fragmente.

Experten, darunter Analysten von LeoLabs, die zuvor in den Medien zitiert wurden, warnen, dass ohne bessere Koordination und Informationsweitergabe das Risiko einer schweren Kollision weiter steigen wird.

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Quellen: SpaceX