Telegram-Gründer unter Beschuss: Strafanzeige wegen Terror-Unterstützung

Olivia Rosenberg

1 Woche vor

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09/09/2024
Technologie
Foto: Wikimedia Commons
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Durov in Erklärungsnot.

Pavel Durov, der Gründer des Messenger-Dienstes Telegram, sieht sich in Deutschland mit einer schweren Anschuldigung konfrontiert.

Der Berliner Anwalt Andreas Schulz hat eine Strafanzeige gegen Durov erstattet, in der er ihn der Beihilfe zum Mord beschuldigt. Anlass der Anzeige ist der islamistische Terroranschlag am Breitscheidplatz 2016, bei dem 13 Menschen getötet wurden.

Schulz, der Angehörige der Opfer vertritt, kritisiert, dass Durov nichts unternommen habe, um zu verhindern, dass Telegram zur Planung und Durchführung solcher Anschläge genutzt wird.

Der Dienst wurde nachweislich von Anis Amri, dem Attentäter des Breitscheidplatzes, verwendet, um sich kurz vor dem Anschlag mit seinen Hintermännern in Verbindung zu setzen.

Wie Focus Online berichtet, wurde Durov bereits in Frankreich wegen ähnlicher Vorwürfe verhaftet, nachdem festgestellt wurde, dass auch andere islamistische Anschläge, wie jene in Paris und Nizza, über Telegram koordiniert wurden.

Durov verteidigt sich, indem er das Recht auf Privatsphäre über die Angst vor kriminellen Handlungen stellt.

Diese Haltung hat zu heftiger Kritik geführt, doch bisher zeigte sich Durov wenig kooperativ.

Die juristischen Konsequenzen für den Telegram-Gründer könnten gravierend sein, da ihm in Frankreich bereits eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahren droht.