Historischer Rückschlag für Putin

Peter Zeifert

37 Wochen vor

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10/11/2023
Unterhaltung
Foto: Shutterstock.com
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Historischer Rückschlag für Putin.

In einer historischen Entwicklung hat es ein russischer Vertreter erstmals nicht geschafft, einen Sitz am Internationalen Gerichtshof zu sichern, wie die Nachrichtenseite European Pravda berichtet.

Der russische Kandidat, Kirill Gevorgyan, wurde in einer von der Generalversammlung der Vereinten Nationen abgehaltenen Wahl von dem ehemaligen rumänischen Außenminister Bogdan Aurescu besiegt.

Aurescu, der die Region Osteuropa vertrat, erhielt 117 Stimmen von der Generalversammlung und lag damit deutlich vor dem russischen Kandidaten, der nur 77 Stimmen erhielt.

Diese Wahl markiert eine bedeutende Veränderung, da traditionell Vertreter der ständigen Mitglieder des Sicherheitsrats, wie Russland, im Internationalen Gerichtshof vertreten waren.

Mykola Hnatovsky, ein internationaler Anwalt und Richter am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, hob die Bedeutung dieses Ergebnisses hervor und bemerkte, dass es das erste Mal sein wird, dass das Gericht keinen sowjetischen/russischen Richter haben wird.

Er erinnerte auch daran, dass das einzige andere Mal, als ein ständiges Sicherheitsratsmitglied nicht vertreten war, das Vereinigte Königreich im Jahr 2017 war.

Aurescu hat eine herausragende Karriere in der Außenpolitik hinter sich, nachdem er von November 2019 bis Juni 2023 und kurzzeitig 2014-2015 das rumänische Außenministerium geleitet hatte.

Der Internationale Gerichtshof in Den Haag besteht aus 15 Richtern, wobei alle drei Jahre neue Richter gewählt werden. Jeder Richter vertritt eine regionale Ländergruppe und muss die Unterstützung sowohl des Sicherheitsrats als auch der UN-Generalversammlung sichern.

Diese Entwicklung erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem der Internationale Gerichtshof mehrere Beschwerden der Ukraine gegen Russland bearbeitet, einschließlich Vorwürfen, den Vorwand des "Völkermords in der Donbass-Region" zu nutzen, um seine großangelegte Invasion zu rechtfertigen. Diese Veränderung in der Zusammensetzung des Gerichts könnte Auswirkungen auf die laufenden Rechtsstreitigkeiten mit Russland haben.