Antike religiöse Zufluchtsstadt in der Türkei entdeckt

Kathrine Frich

7 Wochen vor

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29/07/2024
Welt
Foto: Shutterstock
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Bisher wurden über 50 Räume ausgegraben.

Eine bemerkenswerte archäologische Entdeckung wurde in Midyat, im Südosten der Türkei nahe der syrischen Grenze, gemacht. Dort wurde eine antike Untergrundstadt namens Matiate freigelegt.

Über 50 Räume ausgegraben

Laut Digi24 handelt es sich bei diesem weitläufigen unterirdischen Komplex, der als einer der größten seiner Art gilt, um eine reiche Darstellung von Geschichte und Kultur.

Bisher wurden über 50 Räume ausgegraben, die durch einen 120 Meter langen Tunnel verbunden sind. Dieser Tunnel ist mit rätselhaften Zeichnungen geschmückt, darunter ein stilisiertes Pferd, achtstrahlige Sterne, Bäume und eine Hand eines Erwachsenen—seltsame Kunstwerke, die hoch an den Wänden angebracht sind.

Die Ausgrabungen, die unerwartet im Juni 2020 begonnen wurden, enthüllten die Stadt, als Arbeiter auf eine Holztür stießen, hinter der sich ein schmaler Tunnel verbarg.

Ein Zufluchtsort und Wohnstätte

Mervan Yavuz, Leiter der Denkmalpflegeabteilung in Midyat, vermutet, dass die antiken Bewohner hier Zuflucht vor ungünstigem Wetter, Feinden, Raubtieren und Krankheiten suchten. Der erste Zugang zur Stadt bestand aus einer niedrigen, runden Kuppel, die es den Besuchern erforderte, sich zu bücken, um einzutreten.

Historische Beweise deuten darauf hin, dass Matiate ein Heiligtum für verschiedene religiöse Gemeinschaften war, einschließlich Heiden, Juden, Christen und Muslime. Es wurde erstmals auf einer assyrischen Stele aus dem ersten Jahrtausend v. Chr. erwähnt. Die Nutzung der unterirdischen Stadt ging weit über die assyrische Eroberung hinaus und diente über Jahrhunderte verschiedenen Gruppen als Zuflucht und Wohnstätte.

Die unterirdische Stadt verfügt auch über Räume, die wahrscheinlich für verschiedene Zwecke genutzt wurden, wie Katakomben, Lagerhäuser und Weinlager, wobei Artefakte wie Bronze- und Keramikwaren entdeckt wurden.

Gani Tarkan, ein ehemaliger Museumsdirektor, hebt hervor, dass die Stadt selbst nach der Einführung des Christentums als offizielle Religion des Byzantinischen Reiches weiterhin als Wohnraum genutzt wurde.

Sie können Bilder der Ausgrabungen hier sehen.