Der Ukraine-Krieg hat nun auch die russische Grenzregion Belgorod erreicht. Bewohner der Region, die zuvor vom direkten Kriegsgeschehen verschont geblieben waren, erleben nun den Schrecken des Krieges.
In einem Hilferuf an den russischen Präsidenten Wladimir Putin, der über soziale Medien verbreitet wurde, berichten Anwohner von massivem Beschuss durch die Ukraine.
Laut der Frankfurter Rundschau schildert eine Mutter, dass ihre Kinder seit Monaten von zu Hause aus lernen und ständig Schutzräume aufsuchen müssen. "Unsere Kinder weinen nachts vor Angst", klagt sie.
Politikwissenschaftler Frank Umbach erklärte gegenüber n-tv, dass die Ukraine ihre Angriffe nicht gezielt gegen die Zivilbevölkerung richtet, im Gegensatz zur russischen Kriegsführung.
Dennoch seien die Ängste der Bewohner von Belgorod real und vergleichbar mit den Erfahrungen der ukrainischen Bevölkerung in den umkämpften Regionen Charkiw, Donezk, Luhansk, Saporischschja sowie den Städten Mariupol, Kiew, Cherson und Odessa.
Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow berichtete am 1. Juli von massiven Stromausfällen in Belgorod, die durch Angriffe auf ein Umspannwerk verursacht wurden.
Videos zeigen nächtliche Explosionen, die zu Schäden an der Strom- und Gasversorgung führten. Auch die Großstadt Stary Oskol war betroffen.
Die Lage verschärft sich weiter, da die russischen Truppen versuchen, eine Pufferzone zu schaffen, um den Beschuss zu stoppen, jedoch ohne nennenswerte Fortschritte.