Chaos an der Eierfront: Russland im Strudel einer Omeletten-Krise

Peter Zeifert

49 Wochen vor

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12/12/2023
Welt
Foto: X
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Russland im Strudel einer Omeletten-Krise.

Russland kämpft mit einem landesweiten Eiermangel, der die Preise in die Höhe schnellen lässt und endlose Schlangen vor den Supermärkten verursacht. Die Krise ist so gravierend, dass sogar die Staatsanwaltschaft eingeschaltet wurde.

Die Russen stehen vor einer schmerzhaften Wahl: Entweder astronomische Preise zahlen oder ihren Verbrauch dieses Grundnahrungsmittels drastisch einschränken.

Schlangen länger als das Fabergé-Budget

Videos in den russischen sozialen Medien zeigen Bilder der Verzweiflung. In Belgorod winden sich Menschenschlangen vor den Lebensmittelgeschäften, wobei die Bewohner Berichten zufolge bereits um 7 Uhr morgens Schlange stehen, um sich den begrenzten Vorrat an relativ billigen Eiern zu sichern.

Der Astra-Kanal dokumentierte die Frustration und berichtete: "Die Bewohner stellten sich ab der Morgendämmerung für Eier an, um die knappen Vorräte zu ergattern."

Preis-Chaos: Ein 15-prozentiges Eigelb

Der Schmerz ist auch in den Portemonnaies spürbar. Allein im Dezember sind die Eierpreise um schockierende 15% gestiegen, was Russlands obersten Staatsanwalt, Igor Krasnow, zu einer Untersuchung veranlasste. Er ist entschlossen, den Fall der explodierenden Preise und der verschwundenen Eier zu knacken.

Die Produzenten sagen, die Krise rühre von einer einfachen Gleichung: Die Nachfrage hat das Angebot überholt. Eier, ein Grundpfeiler der russischen Ernährung, sind sehr gefragt, aber die Produktion kann nicht mithalten. Die Zeitung "Kommersant" unterstreicht ihre Bedeutung und bemerkt: "Für die Russen sind Eier nicht nur ein Lebensmittel; sie sind ein Symbol für Sicherheit und Stabilität."

Kreml zur Rettung (mit Einschränkungen)

Angesichts einer potenziell explosiven Situation hat der Kreml interveniert. Sie haben den Import von Eiern aus der Türkei genehmigt und Kaufbeschränkungen auf den Märkten eingeführt, die individuelle Einkäufe auf 24 Eier begrenzen. Belgorods stellvertretende Gouverneurin, Julia Schedrina, räumt die Verhaltensänderung ein: "Die Einwohner von Belgorod waren schon immer aktive Käufer, aber in letzter Zeit haben sie angefangen, Eier in großen Mengen zu kaufen."

Wie vorhersehbar zeichnet die staatlich kontrollierte Presse ein anderes Bild. Sie verharmlosen die Krise, tun sie als übertrieben ab und schieben die Schuld auf "dumme Ukrainer". Dieser Versuch der Ablenkung wirkt hohl angesichts leerer Regale und frustrierter Kunden.

Die Frage ist nun: Kann Russland die Eierkrise lösen, bevor sie überkocht? Die Zeit wird zeigen, ob ihre Maßnahmen den Markt stabilisieren oder ob der Kampf um die Schalen für russische Haushalte weiterhin Alltag sein wird.