Eilmeldung: Russlands Oberhaus stimmt einstimmig für den Ausstieg aus wichtigem Atomteststopp-Abkommen

Peter Zeifert

50 Wochen vor

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25/10/2023
Welt
Foto: Shutterstock.com
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Russlands Oberhaus stimmt einstimmig für den Ausstieg aus wichtigem Atomteststopp-Abkommen.

In einer Entscheidung, die international für Aufsehen sorgt, hat der Föderationsrat, das Oberhaus des russischen Parlaments, einstimmig den Rückzug aus der Ratifizierung des globalen Atomteststopp-Abkommens beschlossen.

Das Gesetz wurde mit 156 zu null Stimmen angenommen und wartet nun auf die Unterschrift von Präsident Wladimir Putin, um in Kraft zu treten, laut Reuters.

Dieser Beschluss folgt einer ähnlichen Entscheidung der russischen Duma, dem Unterhaus des Parlaments, die vergangene Woche ebenfalls ein Gesetz zur Aufhebung der Ratifizierung des Umfassenden Atomteststopp-Vertrags (CTBT) verabschiedet hat.

Der CTBT ist ein weltweiter Vertrag, der alle Atomtests, sowohl für zivile als auch für militärische Zwecke, verbietet. Russlands Entscheidung, sich aus dem Vertrag zurückzuziehen, hat international Besorgnis über die Zukunft der globalen Abrüstungsbemühungen ausgelöst.

Die einstimmige Zustimmung des Föderationsrats verdeutlicht Russlands Entschluss, sich von internationalen Atomabkommen zu distanzieren. Die Verabschiedung des Gesetzes stellt die letzte parlamentarische Hürde dar, bevor es zur Unterschrift an Präsident Putin geht und der Ausstieg damit offiziell wird.

Obwohl die genauen Gründe für Russlands Entscheidung nicht bekannt sind, dürfte dieser Schritt weitreichende Folgen für die internationale Sicherheit und die Rüstungskontrolle haben. Der CTBT, der bisher noch nicht in Kraft getreten ist, wurde von 185 Ländern unterzeichnet und von 170 ratifiziert. Russlands Abkehr könnte andere Staaten dazu bewegen, ihre eigenen Verpflichtungen zu überdenken, was die globalen Anstrengungen zur Verhinderung der nuklearen Ausbreitung gefährden könnte.

Die einstimmige Entscheidung beider Kammern des russischen Parlaments, sich aus dem CTBT zurückzuziehen, markiert eine signifikante Wende in der russischen Außenpolitik. Es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen dies auf die Beziehungen zu anderen Unterzeichnerstaaten haben wird. Mit dem Gesetz, das nun auf Putins Unterschrift wartet, verfolgt die internationale Gemeinschaft gespannt und mit Besorgnis die möglichen Konsequenzen dieser Entwicklung.