Er findet es verblüffend, dass die NATO nach den Ereignissen vor einigen Jahren offenbar nicht besser vorbereitet ist.
Gerade lesen andere
Er findet es verblüffend, dass die NATO nach den Ereignissen vor einigen Jahren offenbar nicht besser vorbereitet ist.
NATO hat nichts gelernt

In einem Artikel im Spectator äußert sich die ehemalige NATO-Offizierin Dr. Maurizia Geri besorgt darüber, dass NATO offenbar keinerlei Lehren aus der Energiekrise gezogen hat, die vor wenigen Jahren stattfand.
Iran könnte ein „Russland“-Szenario aufführen
Iran könnte ein „Russland“-Szenario aufführen

Energieerpressung ist seit Jahren Teil russischer Machtpolitik. Jetzt droht Iran, die Straße von Hormus – eine für den globalen Energiesektor lebenswichtige Passage – zu sperren.
Lesen Sie auch
Keine Kleinigkeit

Dr. Geri weist darauf hin, dass etwa ein Drittel des weltweit geförderten Öls und ein Fünftel des LNG durch die Straße von Hormus fließen. Eine Blockade würde die westliche Energieversorgung de facto ersticken.
Die Märkte reagieren bereits nervös – aber das sei laut Dr. Geri noch nicht das Besorgniserregende.
Das Schweigen der NATO

Seit die Eskalation zwischen Israel und Iran vor einer Woche begann, hat sich NATO als Kollektiv nicht geäußert. Kein einziger Aufruf zur Deeskalation.
Und auf dem für nächste Woche geplanten NATO-Gipfel stehen offenbar wieder Budgets und Russland im Mittelpunkt – der Nahe Osten wird kaum diskutiert.
Der vergessene Weckruf

Als Russland vor einigen Jahren Energie als Waffe einsetzte, traf das Europa hart: Cyberangriffe und Sabotageaktionen verursachten Verluste in dreistelliger Milliardenhöhe in Euro, Pfund oder Dollar.
Doch Natos Energiestrategie weist nach wie vor keine hart gesicherten Abwehrmechanismen gegen künftige Energieangriffe auf.
Zweifel genügen

Dr. Geri erklärt, dass es Iran genügen könnte, Zweifel zu säen, um die Märkte in Panik zu versetzen – mit Ölpreissprüngen zur Folge.
Das hätte zur Folge, dass Russland dank höherer Einnahmen aus Öl- und Gasexporten Milliarden kassiert und damit den Krieg in der Ukraine weiter befeuert.
Ein „Energie-Artikel 5“

Dr. Geri fordert eine gesetzliche Regelung: einen „Energie-Artikel 5“.
Analog zu Natos Artikel 5, der eine kollektive Reaktion aller Mitglieder bei militärischen Angriffen vorsieht, würde dieser bei Erpressung der Energieversorgung greifen.
Private Investoren als Lösung?

Dr. Geri nennt mögliche Lösungsansätze – darunter, private Investoren für die Finanzierung des Aufbaus widerstandsfähiger Energieinfrastruktur einzuspannen.
Vor allem aber warnt sie: Zögern käme in Zeiten wie diesen einem Aufschub der nächsten Krise gleich.
Iran setzt Präzedenzfall

Sollte Iran die Straße von Hormus tatsächlich sperren, könne das für alle westlichen Gegner ein Blaupause werden: wie man mit einem einzigen Zug wichtige Staaten in die Knie zwingt.
Ein gefährliches Modell für potenzielle Schurkenstaaten.