Einst gefeiert, werden die Durchbrüche eines Erfinders heute als Katastrophen angesehen — und die Welt erholt sich noch immer davon

Olivia Rosenberg

25 Wochen vor

|

27/05/2024
Welt
Foto: Wikimedia Commons
Foto: Wikimedia Commons
Der Mann, der fast den Planeten zerstörte.

Thomas Midgley Jr. ist bekannt als der Mann, der zwei Erfindungen machte, die die Welt nachhaltig schädigten: tetraethylbleihaltiges Benzin und Chlorofluorkohlenwasserstoffe (CFCs). 

Im Jahr 1924 führte Midgley, ein Chemieingenieur bei General Motors, einen Stunt vor Journalisten durch, bei dem er sich eine bleihaltige Verbindung über die Hände goss und deren Dämpfe einatmete, um die Sicherheit von Blei im Benzin zu demonstrieren. 

Kurz darauf benötigte er medizinische Behandlung, so CNN.

Tetraethylblei, das Problem des Motorklopfens in Autos löste, stellte sich als hochgiftig heraus, besonders für Kinder. 

Trotz bekannter Risiken wurde bleihaltiges Benzin kommerziell erfolgreich und blieb in einigen Teilen der Welt bis 2021 im Einsatz. 

Eine Million Menschen sterben jährlich an Bleivergiftung. Midgleys zweite Erfindung, Freon, ein CFC, ersetzte giftige Kältemittel in Kühlschränken und Klimaanlagen. Doch CFCs zerstören die Ozonschicht, die uns vor schädlicher UV-Strahlung schützt.

Die Umweltauswirkungen von Midgleys Erfindungen wurden erst nach seinem Tod vollständig erkannt. 

Die Montrealer Konvention von 1987 zielte darauf ab, CFCs zu eliminieren, und die Erholung der Ozonschicht wird voraussichtlich noch Jahrzehnte dauern. 

Midgley, der 1940 an Polio erkrankte, erfand eine Maschine, die ihm beim Aufstehen helfen sollte, aber er starb 1944 durch eine Strangulation in dieser Maschine.

Obwohl Midgley viele Auszeichnungen erhielt, wird seine Rolle in der Umweltgeschichte kritisch gesehen. Er war Teil eines Systems, das Fortschritt über Sicherheit stellte. 

Hätte er die toxischen Auswirkungen seiner Erfindungen vorhersehen können, wären die Folgen möglicherweise anders gewesen.