Supervulkane gehören zu den am genauesten überwachten geologischen Formationen auf der Erde. Schon kleine Veränderungen in ihrer Aktivität können weit verbreitete Besorgnis auslösen, besonders in dicht besiedelten Gebieten.
In Italien sorgt der jüngste Anstieg der Erdbebenaktivität nahe der Campi Flegrei-Caldera für Nervosität bei Wissenschaftlern und Anwohnern.
Intensive seismische Aktivität in Campi Flegrei
Ein starker Erdbeben-Scharm hat die Region Campi Flegrei, nahe der Stadt Pozzuoli, erschüttert und mehr als 500 Erschütterungen in nur wenigen Tagen registriert.
Laut Tech WP sagen Experten, dass dies eines der bedeutendsten seismischen Ereignisse in der Region der letzten vier Jahrzehnten ist. Während die meisten Erschütterungen geringfügig waren, erreichten zwei größere Erdbeben eine Magnitude von 3,9, was zur Schließung von Schulen führte und einige Anwohner dazu veranlasste, aus Angst in ihren Autos zu schlafen.
Bedeutet dies einen bevorstehenden Ausbruch?
Trotz der intensiven seismischen Aktivität sagen Wissenschaftler, dass dies nicht unbedingt auf einen unmittelbar bevorstehenden Ausbruch hinweist.
Campi Flegrei, der zuletzt 1538 ausbrach, erlebt periodische Erdbeben-Schwärme. Bartłomiej Krawczyk, ein Experte für Vulkanologie, erklärt, dass dieser Schwarm zwar besonders langanhaltend und intensiv ist, aber immer noch innerhalb der erwarteten geologischen Muster liegt.
Die Möglichkeit einer hydrothermalen Explosion im Solfatara-Krater bleibt bestehen, aber die Vorhersage des Zeitpunkts ist schwierig. Die italienischen Behörden überwachen die Situation weiterhin genau.
Seismische Unruhe in Südeuropa
Über Italien hinaus erleben auch andere Regionen in Südeuropa eine verstärkte vulkanische und seismische Aktivität. Der Ätna auf Sizilien hat Lavaflüsse verzeichnet, die eine Höhe von 1.850 Metern erreichten, während die griechischen Inseln Santorini und Amorgos seit Wochen erschüttert werden.
Obwohl diese Ereignisse miteinander verbunden zu sein scheinen, sagen Wissenschaftler, dass es sich wahrscheinlich um unabhängige Phänomene handelt. Die anhaltende Aktivität unterstreicht die Notwendigkeit weiterer Forschung zu den komplexen Wechselwirkungen zwischen den vulkanischen und seismischen Systemen der Erde.