Am 20. Februar gab die estnische Premierministerin Kaja Kallas bekannt, dass eine von den russischen Sicherheitsdiensten durchgeführte 'hybride Operation' innerhalb der estnischen Grenzen erfolgreich vereitelt wurde. Wie das estnische Nachrichtenportal ERR berichtete, wurden im Zusammenhang mit verschiedenen Straftaten, insbesondere der Vandalismus am Fahrzeug des estnischen Innenministers Lauri Laanemets Ende 2023, 10 Personen festgenommen. Dieser Akt wurde damals als gezielter Angriff angesehen.
Margo Palloson, der Direktor des estnischen Inlandsicherheitsdienstes (ISS), betonte, dass die Mehrheit der Festgenommenen bereits vorher strafrechtlich in Erscheinung getreten war. Der ISS vertrat die Ansicht, dass diese Taten im Auftrag des russischen Spezialdienstes durchgeführt wurden, um Angst zu verbreiten und Spannungen in der estnischen Gesellschaft zu erhöhen.
Premierministerin Kallas äußerte sich zu der breiteren Reichweite solcher Operationen:
"Wir wissen, dass der Kreml all unsere demokratischen Gesellschaften ins Visier nimmt."
Der estnische Außenminister Margus Tsahkna bestärkte diese Aussage und hob hervor, dass Russland systematisch versucht, die estnische Gesellschaft durch hybride Operationen gegen unseren Staat, unsere Menschen und unsere Sicherheit zu untergraben. Er bekräftigte die Widerstandsfähigkeit Estlands gegen diese Taktiken und kündigte an, den führenden russischen Diplomaten in Estland wegen des Vorfalls vorzuladen.
Dieser Vorfall ist Teil einer Reihe von geringfügigen Straftaten, die gegen Beamte und Journalisten gerichtet waren und Besorgnis über ein breiteres Muster der Aggression erweckten, das über Estland hinausgeht. In einer verwandten Entwicklung berichtete der lettische Staatssicherheitsdienst (VDD) am selben Tag über die Festnahme einer Person mit doppelter estnischer und russischer Staatsbürgerschaft. Diese Person wurde des Vandalismus an einem Denkmal für lettische Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg gegen die Rote Armee gekämpft hatten, beschuldigt und steht im Verdacht, weitere Denkmäler in den baltischen Staaten beschädigt zu haben, angeblich unter Anweisung russischer Geheimdienste.
Der VDD gab bekannt, dass er in enger Zusammenarbeit mit seinen Partnern in Litauen und Estland die Vorfälle untersucht, was die regionale Auswirkung solcher hybriden Operationen unterstreicht.