EU verklagt USA bei WTO – Öffentliche Anhörung zu Vergeltungszöllen gestartet.
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Die Europäische Kommission hat angekündigt, bei der Welthandelsorganisation (WTO) offiziell Konsultationen bezüglich der US-Zölle zu beantragen, während gleichzeitig mögliche Gegenmaßnahmen vorbereitet werden.
US-Zölle führen zu transatlantischer Konfrontation

Washington hat umfassende Zölle verhängt, darunter einen Aufschlag von 25 % auf europäische Fahrzeuge und Fahrzeugteile, zusätzlich zu bestehenden Zöllen auf Stahl, Aluminium und verwandte Produkte.
WTO-Streitfall ausgelöst

Brüssel wirft den USA vor, mit diesen Maßnahmen grundlegende Regeln der WTO eindeutig zu verletzen. Die EU leitet deshalb offiziell ein WTO-Verfahren ein, um das internationale Handelsrecht zu verteidigen.
Öffentliche Konsultation angelaufen

Die EU hat eine öffentliche Anhörung zu geplanten Vergeltungsmaßnahmen eingeleitet, die US-Waren im Wert von 100 Milliarden US-Dollar betreffen könnten. Kommentare und Rückmeldungen können bis zum 10. Juni abgegeben werden.
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Gegenmaßnahmen könnten wichtige US-Exporte treffen

Zu den vorgeschlagenen EU-Vergeltungsmaßnahmen gehören Zölle auf zahlreiche US-Produkte aus Industrie und Landwirtschaft sowie mögliche Beschränkungen von EU-Ausfuhren bei Stahlschrott und Chemikalien.
Gespräche laufen weiter – Spannungen steigen jedoch

Obwohl die Verhandlungen noch laufen, betont Brüssel, dass man sich auf alle Szenarien vorbereite. Im April hatte die EU eigene geplante Zölle vorübergehend ausgesetzt, um Raum für diplomatische Lösungen zu schaffen.
Von der Leyen: „Wir sind auf alle Ergebnisse vorbereitet“

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte, dass die EU weiterhin offen für eine Einigung sei, aber nicht zögern werde, Maßnahmen zu ergreifen, sollten die Gespräche scheitern.
70 % der EU-Exporte bereits betroffen

Seit dem Amtsantritt der aktuellen US-Regierung wurden EU-Ausfuhren im Wert von etwa 410 Milliarden US-Dollar von neuen amerikanischen Zöllen getroffen – was zu steigenden Kosten und erhöhter Inflation führt.
Die Zeit bei der WTO läuft

Sobald die EU offiziell WTO-Konsultationen beantragt hat, haben beide Seiten zwei Monate Zeit für eine Lösung. Scheitert diese Frist, kann die EU die Einsetzung eines offiziellen WTO-Schiedsgerichts beantragen.
Wirtschaftsverbände warnen

Angesichts der enormen Tragweite fordern europäische Unternehmen eindringlich einen Kompromiss. Langfristige Zölle würden den Handel und das Wirtschaftswachstum massiv beeinträchtigen.
Wie geht es weiter?

Auf Grundlage der öffentlichen Anhörung wird die EU ihre Liste möglicher Gegenmaßnahmen finalisieren und mit den Mitgliedstaaten abstimmen. Sollte es keine Einigung mit Washington geben, könnte zeitnah eine entsprechende rechtliche Verordnung beschlossen werden.