Der renommierte Terrorismus-Experte Peter Neumann hat angesichts jüngster Ereignisse vor der realen Gefahr von Anschlägen während der Olympischen Spiele in Paris gewarnt.
In einem Interview mit dem Fernsehsender phoenix betonte Neumann, dass die weltweite Aufmerksamkeit auf Paris eine große Bühne für politische Aktivisten aller Couleur darstellt.
"Es gibt eine Bedrohung durch Terroristen. Die ganze Welt schaut auf Paris. Jeder ist sich dessen bewusst, dass das für politische Aktivisten, egal welcher Couleur, eine riesige Bühne ist," sagte Neumann laut phoenix.
Die Warnung des Professors vom Londoner King's College kommt nach Sabotageaktionen auf das französische Bahnnetz und der Festnahme eines 18-jährigen Tschetschenen, der laut Sicherheitsbehörden einen Anschlag plante.
Insbesondere aus dem dschihadistischen Umfeld müsse man mit Angriffen rechnen. Neumann erklärte, dass sowohl Einzeltäter, die schwer zu lokalisieren seien, als auch professionelle Netzwerke wie Anhänger des Islamischen Staates aus Afghanistan potenzielle Bedrohungen darstellen. Es ist nicht auszuschließen, dass sie die Olympischen Spiele im Blick haben," warnte er.
Hinsichtlich der Sabotage an französischen Bahnstrecken ist Neumann jedoch sicher, dass es sich nicht um einen islamistischen Angriff handelt.
"Dschihadisten wollen töten, nicht sabotieren," erläuterte er. Besonders israelische Athleten seien in Frankreich "ganz besonders und massiv" gefährdet.
Die französischen Sicherheitsbehörden bereiten sich seit zwei Jahren intensiv auf diverse Bedrohungslagen vor. "Die Spielstätten sind sehr gut geschützt, das Problem ist das, was außerhalb geschieht," so Neumann weiter.