Das jüngste Gipfeltreffen zwischen Wladimir Putin und Kim Jong-un in Wladiwostok war mehr als nur eine diplomatische Zusammenkunft. Es war ein Schauspiel der Machtverhältnisse und subtilen Signale.
Obwohl die beiden Staatschefs in ihren verbalen Äußerungen eine einheitliche Haltung gegen den westlichen "Imperialismus" zeigten, erzählte ihre Körpersprache eine andere Geschichte.
Judi James, eine renommierte Expertin für Körpersprache und Autorin zahlreicher Bücher zu diesem Thema, analysierte die nonverbalen Signale beider Führer. Laut James zeigte Putin, der erfahrene russische Staatschef, überraschende Anzeichen innerer Unruhe.
Er korrigierte mehrmals seine Krawatte, was auf abgelenktes Denken hindeuten könnte. Darüber hinaus beobachtete James Putins Gesichtsausdrücke und bemerkte zwei kleine Zungenstöße, die auf Anspannung oder Ablehnung hindeuten könnten.
Im Gegensatz dazu war Kim Jong-uns Körpersprache deutlich selbstbewusster. Seine geballte Faust deutete auf begrenzte Geduld hin, und sein selbstsicheres Auftreten sowie die Initiierung des Handschlags vermittelten ein Gefühl der Kontrolle.
Interessanterweise schien Kim während des Handschlags Putins Hand näher an seinen Körper zu ziehen, ein subtiler Machtschachzug.
Vor der Pressekonferenz entfaltete sich eine interessante Szene. Als Kim aus seinem Auto ausstieg, eilte Putin ihm sofort entgegen, was James als "Akt der Unbequemlichkeit" beschrieb. Dieser direkte Ansatz ließ Kim sich geehrt und wichtig fühlen.
Putins ausgedehnter Handschlag und sein strahlendes Lächeln signalisierten eine freundliche Nähe. Diese Gesten deuteten jedoch auch auf ein Gefühl der Erleichterung auf Putins Seite hin.