Katzen gelten vielen als unabhängig und wenig anhänglich.
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Im Gegensatz zu Hunden, so ein verbreitetes Vorurteil, spiele die Anwesenheit ihrer Menschen für sie kaum eine Rolle. Persönliche Beobachtungen und wissenschaftliche Untersuchungen zeichnen jedoch ein deutlich differenzierteres Bild.
Wahrnehmung von Abwesenheit
Viele Katzenhalter berichten, dass ihre Tiere genau registrieren, wann ihre Bezugspersonen das Haus verlassen und zurückkehren.
Manche warten zu festen Zeiten an der Tür oder verändern ihr Verhalten spürbar während längerer Abwesenheiten.
Solche Reaktionen sprechen dafür, dass Katzen zeitliche Routinen erkennen und auf das Fehlen vertrauter Personen reagieren.
Keine Bindung wie beim Hund
Lange Zeit fehlten geeignete Methoden, um die Mensch-Katze-Beziehung wissenschaftlich zu erfassen.
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Eine Studie der University of Lincoln aus dem Jahr 2015 untersuchte, ob Katzen eine sogenannte „sichere Bindung“ entwickeln, wie sie bei Hunden oder Kleinkindern beobachtet wird.
Das Ergebnis: Zwar unterschieden Katzen zwischen vertrauten und fremden Personen, nutzten den Menschen jedoch nicht als emotionalen Rückhalt in unbekannten oder stressigen Situationen.
Einfluss des Menschen
Neuere Forschung weist darauf hin, dass die Persönlichkeit der Halter eine wichtige Rolle spielt.
Eine Studie von 2019 zeigt, dass emotionale Stabilität, Struktur und Einfühlungsvermögen das Wohlbefinden von Katzen positiv beeinflussen können.
Unsicherheit oder übermäßige Kontrolle dagegen können Stress begünstigen.
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Reaktionen auf Trennung
Weitere Untersuchungen belegen, dass Katzen mit dem Alleinsein grundsätzlich zurechtkommen.
Nach längerer Abwesenheit suchen sie jedoch häufiger Kontakt. Ein Teil der Tiere entwickelt sogar trennungsbedingte Stressreaktionen wie vermehrtes Miauen oder Unruhe.
Fazit
Katzen vermissen ihre Menschen nicht auf dieselbe Weise wie Hunde. Dennoch reagieren sie sensibel auf Abwesenheit und haben soziale Bedürfnisse, die oft unterschätzt werden.
Quelle: PETBOOK