Auf den ersten Blick scheint Russland sich gut zu behaupten, mit berichteten Erfolgen auf dem Schlachtfeld und stabilen wirtschaftlichen Indikatoren.
Eine genauere Betrachtung durch Experten zeichnet jedoch ein deutlich anderes Bild eines Landes, das möglicherweise am Rande des Zusammenbruchs steht.
Die Illusion von Stabilität
"Die Struktur mag solide erscheinen, aber wenn das Fundament morsch ist, kann alles sehr schnell auseinanderfallen. Es ist nicht undenkbar, dass alles zusammenbricht," warnt der pensionierte Lieutenant General Ben Hodges, ehemaliger Kommandeur der US-Armee in Europa.
Seine Bedenken finden sich auch in Diskussionen über Russlands wirtschaftliche Fassade wieder, die einige Experten lediglich als eine dünne Schicht ansehen, die tiefere Probleme verbirgt.
Eine trügerische wirtschaftliche Prosperität
Aage Borchgrevink, ein leitender Berater beim Norwegischen Helsinki-Komitee, bezweifelt die dargestellte wirtschaftliche Stärke Russlands.
Er weist darauf hin, dass Russland trotz der Erzählung einer robusten Wirtschaft im Modus einer Kriegswirtschaft operiert.
"Russland gibt 7,1% seines BIP und etwa 30% seines Staatshaushalts für Verteidigung aus," berichtet das norwegische Finanznachrichtenportal Børsen.
Diese hohen Militärausgaben führen laut Borchgrevink nicht zu nachhaltigem Wachstum.
"Was wir sehen, ist eine Art künstliches Wachstum, das durch Militärausgaben angetrieben wird, wie es in Konfliktzonen üblich ist, und das keine langfristige Stabilität bietet."
Gesellschaftliche Belastungen unter der militärischen Last
Die erhebliche Zuweisung von Ressourcen an die Verteidigung ist nicht ohne Konsequenzen für das zivile Leben in Russland.
Die Infrastruktur leidet, und es droht ein erheblicher Mangel an Arbeitskräften, da ältere Generationen in den Ruhestand gehen und weniger junge Menschen, die in den wirtschaftlich turbulenten 1990er Jahren geboren wurden, auf den Arbeitsmarkt kommen.
"Sie setzen jedes Mittel ein, um den Krieg zu gewinnen, was Auswirkungen auf die gewöhnlichen Menschen im Land haben wird," fügt Borchgrevink hinzu und deutet darauf hin, dass diese Belastungen zu einem internen Zusammenbruch führen könnten.