Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Tsunami von bisher unbekanntem Ausmaß die Mittelmeerregion trifft, liegt bei nahezu 100% innerhalb der nächsten Jahre.
Dies geht aus der Studie "Probabilistic Tsunami in the Mediterranean Sea" hervor, die kürzlich in der Fachzeitschrift "Géophysique pure et appliquée" veröffentlicht wurde.
Der Klimawandel hat die Wahrscheinlichkeit solcher Ereignisse erhöht, was die Dringlichkeit eines effektiven Tsunami-Warnsystems in der Region unterstreicht.
Laut L'Indépendant ist die Alborán-See, bekannt für ihre hohe seismische Aktivität, besonders gefährdet. Küstenregionen von Valencia bis Málaga und die Balearen könnten von einem Tsunami schwer getroffen werden.
Auch die atlantische Küste Spaniens, insbesondere aufgrund der Averroes-Verwerfung in der Alborán-See, ist gefährdet. Tsunami-Wellen könnten in weniger als 25 Minuten die spanische Küste erreichen.
Die Studie hebt hervor, dass die Wahrscheinlichkeit eines Tsunamis von einem Meter Höhe in Huelva und Cádiz bei 10% liegt, während eine Welle von drei Metern nur eine 3% Wahrscheinlichkeit hat.
Die Küsten der Kantabrischen See, einschließlich Asturien, Kantabrien und dem Baskenland, haben ein geringeres Risiko, während die Kanarischen Inseln Wellen von über acht Metern erwarten könnten.
Ein Tsunami, der beispielsweise südwestlich des Kaps Saint-Vincent generiert wird, könnte die Küste von Cádiz in etwa 40 Minuten erreichen.
Ein ähnliches Szenario gilt für einen Tsunami, der in Algerien entsteht und die Balearen trifft. Die Studie betont, dass Tsunamis, obwohl selten, erheblichen Schaden anrichten können, wie das Beispiel des Tsunamis im Indischen Ozean 2004 zeigt.